Donnerstag, 22. September 2011

TomCAT´s Reise nach Goa - Teil 2

...nach weiteren verrückten Erlebnissen in Goa, endete die Reise letztendlich im hessischen Knast

Wenn man nach Indien oder überhaupt in 3.-Welt-Länder reist, dann sollte man nicht nur einen gesunden Magen haben, sondern sich auch von hiesigen Sicherheitsstandards verabschieden. Ich fuhr einige Zeit lang mit dem Motorradtaxis alle paar Tage von „Vasco da Gama“ nach „Calangute“, um dort Drogen zu kaufen. Eines Tages fuhr der Fahrer sehr langsam und als ich ihn darauf ansprach, meinte er auf halber Strecke, dass die Bremsen nicht funktionieren würden, aber ich solle mir keine Sorgen machen. Na ja, er war Hindu und glaubte an Wiedergeburt. Ich kam aber wie immer trotzdem gut an meinem Ziel an.

Was die Preise für Drogen angeht, so sind die zwar niedriger als bei uns (mit Ausnahme von Crack oder Koks), doch immer noch gepfeffert ist der Preis für Heroin. Hasch ist dagegen spottbillig. Ich habe für 100 Gramm Manali-Hasch umgerechnet etwa 20 Euro bezahlt. Bei Heroin kommt es darauf an, ob man das weiße aus Thailand oder Burma kauft oder das braune aus Indien oder Afghanistan. Für das weiße Heroin habe ich etwa 200 Euro bei 10 Gramm bezahlt, also ungefähr 20 Euro pro Gramm. Man muss aber dazu sagen, dass das weiße Heroin viel reiner ist, im Gegensatz zu dem Zeug, welches man hier bekommt. Erstaunlicherweise hatte ich später davon auch kaum einen Entzug, weil da nicht so ein Tablettenmist drin ist wie hier. Das braune Heroin kostet zirka die Hälfte, ist aber auch bei weitem nicht so stark.

Auch Extasy (XTC) gab es dort, aber das wurde dann meistens bei den berühmten Strand-Partys verkauft (Goa-Partys) und kostete etwa 5 Euro pro Tablette. Diese bekannten Strand-Partys finden fast ausschließlich um die Weihnachtszeit statt. Das ist dann auch die Hauptsaison dort und die Hotelzimmer kosten dementsprechend viel. Wer es nicht so mit der Zappelei zur Trance-Musik hat, dem empfehle ich die Vor- oder Nachsaison, entweder von Februar bis April oder von Oktober bis November. Von Mai bis September ist Monsunregen. Es regnet dann zwar nicht den ganzen Tag, aber die Regenschauer sind doch recht heftig und wenn man sich mit dem Motorrad fortbewegt, heißt es rechts ranfahren und einfach abwarten.

Natürlich sind die Strassen in Indien mit den hiesigen nicht vergleichbar und in der Regenzeit sind knietiefe Morast-Löcher in der Straße recht häufig. Erstaunlicherweise, hatte ich während der gesamten Reisezeit nicht einmal einen verdorbenen Magen, obwohl ich Leitungswasser getrunken habe und an Straßenständen alles Mögliche aß. Was ich auf jeden Fall empfehlen kann, sind die Zuckerrohrsaftpressen, die man dort überall findet. Zwischen zwei Metallrollen wird dort Zuckerrohr frisch ausgepresst und man kann es direkt trinken. Es schmeckt absolut köstlich und kostet nur wenige Rupien. In der Regel sind die Restaurants dort auf Touristen eingestellt und man kann das meiste bedenkenlos bestellen. Wenn man allerdings darauf aufmerksam gemacht wird, ein Gericht sei spicy, dann Vorsicht!!! Die südindische Küche kann sehr scharf sein und zwar viel schärfer, als wir das gewöhnt sind. Wenn ich ein Gericht empfehlen sollte, dann würde ich „Mutton Korma“ nennen. Obwohl viele Inder vegetarisch leben, findet man in der indischen Küche viele leckere Fleischgerichte. „Mutton Korma“ ist Lammfleisch mit einer Mandelsauce und man bekommt es auch hier bei vielen indischen Restaurants. Absolut empfehlenswert!!!. Es ist in Indien übrigens sehr wichtig, ob man Coca Cola oder Pepsi Cola trinkt. Diese beiden Firmen haben das Land auch mit ihren Kühlschränken überzogen. Jeder Straßenstand, der eine gewisse Menge von der braunen Limonade verkauft, erhält gratis so einen Coca- oder Pepsi-Cola-Kühlschrank. Coca Cola durfte auch eine Zeit lang gar keine Cola mehr in Indien verkaufen, weil sie zu viel Gewinn ins Ausland transferierten, bis dann die Regelung mit den Kühlschränken kam, welche dann auch von Pepsi übernommen wurde.

Was normale Zigaretten angeht, so sind sie in Indien sehr preiswert. Eine Packung mit 10 einheimischen Zigaretten kostet etwa 20 Cent. Auch Alkohol kostet sehr wenig und das Bier schmeckt auch ganz gut. Dann gibt es da noch den sogenannten Feni. Das ist so eine Art Likör, der aus Koksnüssen hergestellt wird. Aber Vorsicht – von dem Zeug bekommt man Kopfschmerzen! Goa war übrigens lange Zeit der einzige indische Bundesstaat, in dem Alkohol erlaubt war und es kann sein, dass das heute noch so ist. In anderen indischen Staaten konnte man als Ausländer einen Erlaubnisschein für Alkohol bekommen, auf den die Einheimischen ganz scharf waren, und die man dann gut verkaufen konnte.

Wenn man sich in „Vasco da Gama“ abends am Hafen herumtreibt, findet man eine Menschenmenge, die aus allen Nationalitäten besteht und auch die berühmten leichten Mädchen, die es wohl in jedem Hafen gibt. Man kann sie recht gut erkennen, weil sie sehr grell geschminkt sind und auch recht offen ihre Dienste anbieten. Dass man hier wegen Aids & Co. aufpassen sollte, muss ich hier wohl nicht extra erwähnen.

Ganz allgemein sind die Inder ein freundliches und offenherziges Volk mit einem ausgeprägten Geschäftssinn. Fast jeder Inder, mit dem man näher zu tun hat, wird versuchen, mit dir ein Geschäft aufzuziehen, was aufgrund der komplizierten Gesetzeslage gar nicht so einfach ist.

Was mich angeht, so musste ich nach 1 ½ Jahren meine Zelte dort wieder abbrechen. Mein Vater hatte einen Schlaganfall gehabt und es war nicht sicher, ob er das überleben würde. Außerdem hatte ich meinen Pass verloren und das Konsulat wollte mir wegen des laufenden Haftbefehls nur ein Dokument für die Rückreise ausstellen. Außerdem hatte ich auch mein Visum überzogen, was zu einer kurzen Gerichtsverhandlung und 2000 Rupien (40 Euro) Strafe führte, ehe ich ausreisen durfte. Dann hatte ich auch noch das zweifelhafte Vergnügen, von zwei deutschen Polizeibeamten auf dem Rückflug begleitet zu werden. Danach saß ich einige Monate in Weiterstadt im Knast fest, bis ich mich dann doch entschlossen hatte, die ungeliebte Therapie zu machen.

Wer nach Indien fährt, der sollte das nicht wegen der Drogen tun. Es gibt dort wunderschöne kilometerlange Sandstrände, die Menschen sind freundlich und man kann dort sehr billig leben. Ohne Drogen kommt man mit 200 - 300 Euro pro Monat gut aus und man kann jeden Tag essen gehen und in einem (preiswerten) Hotel wohnen.

Viel Spaß beim Reisen!

TomCAT


© Drogenweltblog 2011

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*-- Becky --*