Die Hintergründe dafür, dass ich meine Lebensgeschichte mit einer breiten Öffentlichkeit teile
Ihr kennt mich nicht und ihr seht hier einen Blog, in dem unter anderem eine Ex-Drogensüchtige über ihr Leben berichtet. Denen, die das interessiert, wie es dazu kam, möchte ich es hier gerne erklären.
Eigentlich bin ich sehr menschenscheu und wirklich nicht der Typ, der jedem gleich seine Lebensgeschichte auf´s Auge drückt. Seelen-Striptease ist wirklich nicht mein Ding (darum scheute ich auch immer die ambulanten psychosozialen Drogentherapien). Nachdem ich nach 20-jähriger Sucht den Entzug bei NESCURE gemacht hatte und mich danach im Urlaub auf den Kanaren befand, gingen mir die ganzen letzen Jahre durch den Kopf und ich ließ alles noch einmal Revue passieren. Dabei kam mir der Gedanke, dass es vielleicht Menschen geben könnte, die aus meiner Geschichte irgendetwas lernen oder sich in irgendeiner Art und Weise wiederfinden könnten. Nachdem ich all meine persönlichen Desasters einigermaßen für mich verarbeitet hatte, kam die Wut. Ich dachte an meine Freunde und Bekannte, die an Drogen auf die ein oder andere Art gestorben sind und die sich umgebracht haben, weil sie ihre Sucht-Situation nicht mehr ertragen konnten. Hätten die doch nur auch diesen Entzug gemacht! Ich bin davon überzeugt, dass sie alle diesen Entzug dort geschafft hätten! So viele von ihnen könnten noch leben und ich hätte noch Freunde und keine Angst, mich auf neue einzulassen. Gut, mir wurde klar, dass ich die Vergangenheit nicht ändern kann, aber vielleicht ein ganz kleines bisschen die Zukunft!
Mir ließ der Umstand keine Ruhe mehr, dass diese hilfreiche Methode, von Drogen loszukommen, kaum bekannt ist! Hätte mich der Hessische Bajuware nicht davon überzeugt, dann hätte ich es bis heute nicht versucht und wäre immer noch voll dabei! Und der ist auch wiederum eher durch Zufall darauf gekommen. Da schon immer auch ein kleiner Rebell in mir steckt, gepaart mit dem Bedürfnis, Menschen zu helfen, bzw. mir Sorgen um sie zu machen, habe ich beschlossen, dass doch mehrere Leute erfahren sollten, dass es eine Entzugs-Methode gibt, die sogar mir als scheinbar hoffnungslosen Fall helfen konnte! Eine Methode, die nicht an irgendwelche dämliche Zwänge und Vorschriften gebunden ist, wie viele Therapien, die ich schon immer abgelehnt habe, und die vor allem nur so kurze Zeit in Anspruch nimmt und noch dazu nicht all zu viel Kraft kostet, weil man kaum Entzugserscheinungen spürt! Nun, die Toten kann ich nicht zurück holen, aber es gibt mit Sicherheit viele Drogensüchtige, die ich zwar nicht kenne, aber um die es auch ewig schade wäre, wenn sie daran zugrunde gehen würden, nur weil der Absprung auf konventionelle Art so verdammt schwer bis unmöglich ist!
Schließlich habe ich mich im Internet auf die Suche begeben nach Statements oder Berichten von den mittlerweile sicherlich schon vielen Menschen, die bereits mit dieser Methode entzogen haben und ich habe da – außer den Erfahrungsberichten auf der Seite von NESCURE selbst oder der Schweizer Seite – nichts gefunden! Alle, die den Entzug mit uns durchgezogen haben, waren davon total überrascht und begeistert und ich fragte mich natürlich, warum da nichts im Netz darüber zu finden ist. Ich glaube, dass alle, die ihre Drogenzeit durch diesen Entzug hinter sich gelassen haben, nichts mehr davon wissen wollen. Sie sind viel zu beschäftigt damit, endlich ihr Leben zu leben und wieder in Ordnung zu bringen und wollen sich natürlich nicht auch noch im Nachhinein als Ex-Drogensüchtige outen. Sie wollen sich damit einfach nicht mehr beschäftigen, denn sie haben ihr Interview und ihre Meinung ja bei NESCURE bereits abgegeben (die meisten anonym) und wollen nun ihr Drogenleben davor vergessen. Das ist ja auch mehr als verständlich! Die Anonymität hilft mir hier ja auch, um so offen über mein Leben schreiben zu können und ich tue es irgendwie auch für mich selbst, um das alles endgültig verarbeiten zu können. Außerdem war ich auch noch nie der „Nach-mir-die-Sintflut-Typ“ und ich kann eben auch nicht aus meiner Haut…
Logischerweise ist mir schon klar, dass das hier nicht jeder glauben wird oder sich das vorstellen kann (konnte ich ja auch viel zu lange nicht), aber zumindest kann ich meine Erfahrungen mit der NESCURE-Methode hier bekannt machen und vielleicht kann der ein oder andere durch meine Geschichte auch ein neues Leben anfangen! Das ist auch der Grund dafür, dass ich meine fast letzte Geschichte jetzt schon veröffentlicht habe, da für Manche jeder Tag zählt! Verdammt, es gibt etwas, das vielen helfen kann und kaum einer weiß davon! Was in meiner Möglichkeit steht, möchte ich tun, um diesen Umstand zu ändern, damit immer mehr von dieser Entzugsmethode erfahren und sich hoffentlich auch viele darauf einlassen. Scheiß auf den Staat! Scheiß auf die Pharma-Lobby! Scheiß auf Entzugskliniken! Wir (Ex-) Süchtige und Drogenkonsumenten müssen doch zusammen halten! Und wer weiß? Vielleicht gibt es irgendwann einmal den Zeitpunkt, an dem das auch die Krankenkassen einsehen und dafür bezahlen. Je populärer die NES-Entzugs-Methode wird und je mehr Leute das in Anspruch nehmen, desto größer ist die Chance, dass auch die Krankenkassen irgendwann nicht mehr an der neuro-elektrischen Stimulation vorbeikommen! So, jetzt kennt ihr alle Hintergründe. Ich bin ein ehrlicher Mensch und ich schreibe hier lediglich meine Erfahrungen und alles, was ich im Laufe der Zeit bei meinen Freunden und Bekannten beobachtet habe, in der Hoffnung, dass jemand etwas damit anfangen kann und selbst, wenn nicht, dann ist es hoffentlich wenigstens unterhaltsam…
… und nun noch ein Zitat in eigener Sache, das ich mein Leben lang schon so gut finde, dass ich es unbedingt hier einmal einbringen möchte:
von Johannes Mario Simmel
Liebe Grüße,
Becky
© Drogenweltblog 2012
Logischerweise ist mir schon klar, dass das hier nicht jeder glauben wird oder sich das vorstellen kann (konnte ich ja auch viel zu lange nicht), aber zumindest kann ich meine Erfahrungen mit der NESCURE-Methode hier bekannt machen und vielleicht kann der ein oder andere durch meine Geschichte auch ein neues Leben anfangen! Das ist auch der Grund dafür, dass ich meine fast letzte Geschichte jetzt schon veröffentlicht habe, da für Manche jeder Tag zählt! Verdammt, es gibt etwas, das vielen helfen kann und kaum einer weiß davon! Was in meiner Möglichkeit steht, möchte ich tun, um diesen Umstand zu ändern, damit immer mehr von dieser Entzugsmethode erfahren und sich hoffentlich auch viele darauf einlassen. Scheiß auf den Staat! Scheiß auf die Pharma-Lobby! Scheiß auf Entzugskliniken! Wir (Ex-) Süchtige und Drogenkonsumenten müssen doch zusammen halten! Und wer weiß? Vielleicht gibt es irgendwann einmal den Zeitpunkt, an dem das auch die Krankenkassen einsehen und dafür bezahlen. Je populärer die NES-Entzugs-Methode wird und je mehr Leute das in Anspruch nehmen, desto größer ist die Chance, dass auch die Krankenkassen irgendwann nicht mehr an der neuro-elektrischen Stimulation vorbeikommen! So, jetzt kennt ihr alle Hintergründe. Ich bin ein ehrlicher Mensch und ich schreibe hier lediglich meine Erfahrungen und alles, was ich im Laufe der Zeit bei meinen Freunden und Bekannten beobachtet habe, in der Hoffnung, dass jemand etwas damit anfangen kann und selbst, wenn nicht, dann ist es hoffentlich wenigstens unterhaltsam…
… und nun noch ein Zitat in eigener Sache, das ich mein Leben lang schon so gut finde, dass ich es unbedingt hier einmal einbringen möchte:
„Es ist ein unerträglicher, ja verbrecherischer Hochmut, wenn ein Mensch über die Existenz eines anderen Menschen sagt, sie sei sinnvoll oder sie sei sinnlos.
Niemals werden wir verwirrten, ohnmächtigen Wesen, die wir auf der Erde herumkriechen, das entscheiden können.
Und niemals werden wir wissen, welche Bedeutung, welche unerhörte Bedeutung – sogar oder gerade – ein Mensch in seiner tiefsten Erbärmlichkeit haben kann.“
Liebe Grüße,
Becky
© Drogenweltblog 2012