Donnerstag, 27. Oktober 2011

Domain www.drogenwelt.com zu verkaufen

Liebe Drogenwelt-Blog Freunde,

diesen Blog haben wir vor gut 2 Monaten als Hobby gegründet. Mittlerweile sind die Besucherzahlen teilweise weit in die Tausende pro Tag gestiegen (Höchstwert waren 8.167 Besucher an einem Tag). Dies macht für uns vieles auf der kostenlosen Bloggerplattform sehr schwierig zu managen. Wir strukturieren nun den Blog um, z.B. ziehen wir auf einen eigenen Server und setzen den Blog mit anderer Software um. Es wird u.a. mehr Artikel, mehr Möglichkeiten und eine bessere Benutzerführung geben.

Im Zuge dessen verkaufen wir eine unserer Domains.
www.drogenwelt.com
ist auf Sedo derzeit geparkt. Schaut mal drauf, wenn Interesse besteht.

Fragen dazu könnt ihr natürlich jederzeit gerne unter hessischer.bajuware[@]googlemail.com stellen.


So long, Euer Hessischer Bajuware

Achtung Änderung: 
Durch den Umzug des Drogenweltblogs auf einen eigenen Server und dem bevorstehenden Redesign auf Wordpress steht die Domain www.drogenwelt.com nicht mehr zum Verkauf. Vielen Dank an alle Bieter, die Ihr Interesse gezeigt haben.
*-- DHB --*

Sonntag, 23. Oktober 2011

Becky - Als der nette Kollege, der Methamphetamin herstellte, plötzlich total durchdrehte


Warum Methamphetamin so gefährlich ist

Heute erzähle ich wieder eine Geschichte, die chronologisch zwar nicht hier her gehört, weil sie sich vor ca. 7 Jahren - also 2004 - zugetragen hat, aber diese Erfahrung ist vielleicht eine Mahnung und Warnung für andere Menschen.

Es war im Sommer ein Jahr vorher, als ich im Institut für Landwirtschaft in unserer Kreisstadt L. als Sekretärin zu Arbeiten angefangen habe. Es war sehr ungewohnt für mich, als Sekretärin zu arbeiten (vorher war ich immer Sachbearbeiterin und hatte mein eigenverantwortliches Aufgabengebiet) und alle Chefs waren Doktoren. Ganz in der Nähe meines Büros war das Labor, in dem der etwa 23-jährige, nette und aufgeweckte Chemielaborant Hagen arbeitete. Da er auch Raucher war und in diesem einen Laborbereich geraucht werden durfte, hielt ich mich dort immer in meinen Raucherpausen auf. So kam ich mit Hagen also immer öfter ins Gespräch und wir verstanden uns auf Anhieb sehr gut. Schon ziemlich bald fanden wir heraus, dass wir beide den Drogen nicht wirklich abgeneigt waren. Er hatte zwar noch nie mit Heroin zu tun, aber gekifft hat er auch und er züchtete sich so psychoaktive Pilze selbst daheim. Außerdem hat er schon öfter Koks, Speed und Ecstasy genommen, was es in der Nähe von Hannover scheinbar in Massen gab, wo er eigentlich zuhause war und wo er ab und zu seine Eltern besuchte. Es dauerte nicht lange, bis wir uns alles Mögliche erzählten und uns auch total vertrauten. Er wurde schließlich zu einem guten Freund, denn in meiner Freizeit hatte ich ja zu dieser Zeit nur Kontakt zu meinem langjährigen Freund Stefan, der auf mich zuhause wartete und meist durch seinen Alkohol- und Tablettenkonsum sehr aggressiv war. Mit Hagen konnte ich mich einfach so gut unterhalten. Er war sehr gebildet und wir sprachen nicht nur über Drogen, sondern auch über Politik, Umweltschutz und Gott und die Welt. 

Methamphetamin, Meth, Crystal
Nach einiger Zeit zeigte mir Hagen eine Seite im Internet, die er gefunden hatte und in der unter anderem auch beschrieben wurde, wie man Methamphetamin (meist als „Crystal“ oder „Meth“ bezeichnet) herstellt. Auf dieser in Englisch geschriebenen Seite war auch eine Anleitung zum Bau einer Bombe zu finden oder die Anweisung dafür, wie man andere Computer hacken kann oder Trojaner, bzw. Computer-Viren programmiert. Jedenfalls war die Idee bei Hagen geboren, dass doch mit den Möglichkeiten, die er durch den freien Zugang zu sämtlichen Labors samt Gerätschaften hatte, die perfekten Voraussetzungen dafür gegeben sind, selbst Methamphetamin herzustellen. Er brauchte zwar noch ein paar wenige Dinge, die er nicht in der Arbeit zur Verfügung hatte, wie z.B. Tabletten mit einem hohen Ephedrin-Gehalt (was der Grundstoff zur Synthese des N-Methylamphetamins ist) und roten Phosphor (wenn man nicht tagelang das rote Ende von Streichhölzern abkratzen und sammeln wollte). Die Ephedrin-Tabletten holte Hagen bei sämtlichen Apotheken, die es in der Stadt gab. Er verlangte da immer bestimmte Tabletten gegen Bronchitis und Schnupfen, welche rezeptfrei erhältlich waren. Auch in manchen Appetitzüglern ist Ephedrin zu finden. Was den roten Phosphor anging, war die Beschaffung schon etwas schwieriger. Wir fanden schließlich in einem nicht so bekannten Auktions-Portal im Internet ein Angebot über etliche Gramm roten Phosphor, welchen er sofort bestellte. 

Als Hagen schließlich alle Zutaten beisammen hatte, konnte es losgehen und er arbeitete hauptsächlich am Wochenende in seinem Labor daran. Obwohl die Voraussetzungen und Geräte dafür optimal waren, dauerte die Herstellung einige Tage. Schließlich musste das Ganze, als es fertig war, erst für einige Zeit in einen Gefrierschrank, in dem es sich dann nach und nach kristallisierte. Diese durchsichtigen Kristalle war dann schließlich auch das sauberste und perfekteste Meth, bzw. Crystal, denn man wusste ja genau Bescheid über die Inhaltsstoffe und dass es pur und in keinster Weise gestreckt war. Ich wusste nicht genau, wie viel Gramm er davon wirklich herstellte und er setzte ja auch ständig neues an.

Er gab mir immer wieder einige Gramm kostenlos davon ab und ich muss schon sagen, dass es irgendwie viel stärker wirkte, als das Speed, das ich bis dahin kannte. Es war für mich auch das erste Mal, dass ich Crystal nahm. Ich konsumierte nie besonders viel davon, weil ich schon merkte, dass es so stark wirkt und es mit Bedacht zu gebrauchen ist. Außerdem nahm ich ja gleichzeitig mein Methadon, welches die Wirkung vielleicht auch etwas relativierte. Ich konnte super und konzentriert arbeiten und war topfit und ausdauernd (Überstunden machten mir gar nichts mehr aus), aber ich war auch ganz schön aufgedreht und ich brauchte kaum mehr Schlaf noch Essen. Abgesehen davon war das Sexualleben zwischen Stefan und mir wieder ziemlich aufregend und ausdauernd (ich brachte ihm natürlich auch immer was davon mit), was für uns damals ganz untypisch war, weil ansonsten das Methadon die Libido ziemlich lahm legte. Wie viel Hagen selbst vom Crystal nahm oder auch verkaufte, wusste ich nicht und ich sah auch auf Anhieb keinen Zusammenhang darin, dass er plötzlich von etwas anderen Dingen erzählte, als früher.

Samstag, 22. Oktober 2011

Becky – Verrat, Betrug, Verlust und einschneidende Veränderungen führten letztendlich in den Drogensumpf


Freundschaft vs. Liebe und eine große Neuigkeit oder wenn eine Katastrophe die nächste jagt…

Matthias war irgendwie komisch, nachdem wir von Berlin wieder daheim waren. Er war so unnahbar und wollte immer alleine oder zumindest nicht mit mir zusammen sein. Einen Grund dafür nannte er mir nicht. Er sagte nur so Sachen, wie z. B.: Sollte mal eine Freundin bei ihm vor der Tür stehen und mit ihm schlafen wollen und er den Eindruck haben, dass ihr Sex mit ihm gut tun würde, dann würde er auch mit ihr schlafen. Hhmm. Was sollte ich davon halten? Ich meine, ich habe ja auch „Hair“ gesehen mit freier Liebe und so und ich fand das ja auch ganz gut - eigentlich, theoretisch. Aber das fühlte sich dann schon komisch an und ich dachte mir, dass ich wohl meine Einstellung zur Liebe an sich überdenken sollte. Irgendwie war ich Matthias beinahe hörig und im Grunde musste ich froh darüber sein, dass unsere Beziehung dann nicht mehr lange gedauert hat. Mein Selbstbewusstsein, das sowieso kaum vorhanden war, litt unter der Beziehung zu Matthias doch sehr. So fing ich heimlich wieder an, mich zu ritzen, weil ich mich plötzlich wieder so nutzlos und tot fühlte. Zwar war es nicht mehr so schlimm wie früher, denn wenn ich was zu Rauchen hatte, dann half mir das über dieses Gefühl hinweg. Trotzdem tat mir die ganze Situation sehr weh, denn ich war echt noch sehr verliebt in ihn und verstand das alles nicht.

Da ich nun öfter allein war, trieb ich mich in der Stadt herum und traf dort Harry, der mir schon am Stammtisch das ein oder andere Mal einen Drink ausgegeben hatte. Jetzt, wo allgemein bekannt war, dass ich mit Matthias zusammen war und auch kiffte, galt dieses „Gesetz“ nicht mehr, wonach mir keiner Drogen gegeben hat. So lud mich Harry ab und zu zum Rauchen ein und ich war auch einige Male bei ihm zuhause. Wir sprachen über Gott und die Welt, auch über Stefan, dem Dealer von Matthias, den Harry gut kannte. 

Dienstag, 18. Oktober 2011

Becky - Auf den Spuren von Christiane F.


Becky´s Eltern trennen sich und Becky macht Urlaub in Berlin

Meine Mutter arbeitete als selbstständige Handelsvertreterin für ein Baby-Bad, welches nur aus Naturprodukten bestand und in der Schweiz ausschließlich für die Firma ihres Chefs hergestellt wurde. So bekam sie nie ein festes Gehalt und ich wünschte ihr täglich viel Glück, bevor sie losfuhr, damit sie hoffentlich einige Dosen Baby-Bad verkaufte und wir somit etwas Geld hatten. Meistens reichte es gerade so für die Miete und die laufenden Kosten. Die Finanz-Sorgen meiner Eltern, bzw. meiner Mutter, waren immer auch meine Sorgen und es machte mich wahnsinnig, dabei nichts tun zu können. So half ich eben damit, indem ich nie etwas von meiner Mutter erbeten habe (wie z.B. einen „Marco-Polo“- oder „Boss“-Pulli, welche beinahe alle meine Freundinnen in Massen besaßen), außer für 120,- DM „Adidas“-Turnschuhe (das waren feste weiße Leder-Turnschuhe mit den berühmten 3 schwarzen Streifen an den Seiten und so ein hellgrauer Wildleder-Teil vorne an den Zehen; die Schuhe hatte damals einfach jeder!). Die mussten einfach sein und von da an hatte ich die auch Jahre nicht mehr ausgezogen.


Meine Eltern ließen sich zwei Jahre vorher scheiden und mein Vater zog wieder zu seinen Eltern (meinen Großeltern) in die 25 km entfernte Kreisstadt. Der Freund meiner Tante Elisabeth hatte meinen Vater damals aus unserer Wohnung geworfen, als er es wieder einmal zu bunt getrieben hatte, weil er allein auf das Drängen meiner Mutter gar nicht daran dachte, die Trennung, zu der sich meine Mutter nun endlich durchgerungen hatte, hinzunehmen. Er machte aber trotzdem noch oft Telefon-Terror und kam anfangs auch noch einige Male einfach zu uns und wollte meine Mutter wieder umstimmen (das klappt natürlich nicht, wenn man nachts besoffen an den Rollläden auf der Terrasse randaliert).

Mittwoch, 12. Oktober 2011

Lebensgefährliche Droge „Krokodil“ in Bochum verkauft

Liebe Leserinnen und Leser! 

Aus aktuellem Anlass verbreiten wir eine Warnung der Polizei Bochum und der Krisenhilfe Bochum und bitten darum, diese Warnung weiterzuleiten an Arztpraxen, Notfallaufnahmen in Kliniken, Drogenberatungsstellen und Gesundheitsräume.

 

Bochum / Lebensgefährliche Droge "Krokodil" in Bochum verkauft!

Eine dringende Warnung der Bochumer Krisenhilfe und der Bochumer Polizei


Am zurückliegenden Wochenende wurden in Bochum die ersten Fälle von Desomorphinkonsum bekannt. 
Die aus Russland stammende Droge, die zunächst im Raum Frankfurt angeboten wurde, wird von Insidern auch "Krokodil" oder "Krok" genannt. Sie gilt als Heroinersatz, ist allerdings wesentlich gefährlicher. Die körperliche Abhängigkeit kann bereits nach einer sehr kurzen Konsumzeit beginnen. Außerdem muss das Desomorphin häufiger gespritzt werden, da der Rausch nur ca. zwei Stunden anhält. Innerhalb weniger Stunden verfärbt sich die Haut an den Einspritzstellen grün-grau (daher "Krokodil") und stirbt ab. Nicht selten kommt es danach zu großflächigen Haut- und Gewebeschäden, evt. sogar zu Amputation von Körperteilen, zum Leberversagen und zu platzenden Blutgefäßen.
 

Eine in Bochum betroffene Person ging davon aus, dass sie ausschließlich Heroin erworben und anschließend gespritzt habe. 
Es ist daher davon auszugehen, dass im Raum Bochum zurzeit Heroin verkauft wird, dem das lebensgefährliche Desomorphin beigemischt wurde. Mittlerweile haben sich vier Personen gemeldet, bei denen die Hautverfärbungen aufgetreten sind. Alle glaubten, Heroin erworben zu haben. Die Bochumer Krisenhilfe und die Bochumer Polizei warnen ausdrücklich vor dem Konsum dieser Droge! Das Kennzeichen des Konsums vom "Krokodil" sind ungewöhnliche/außerordentliche Gewebeschäden bzw. Abszesse im Zusammenhang mit einem Opiatkonsum. Betroffene können sich bei ihrem Arzt oder bei der Krisenhilfe e.V. Bochum melden!

Hier geht es zu einem Video auf unserer Videoseite, das den ganzen Schrecken der Auswirkungen dieser Droge zeigt. Zart besaitete Menschen sollten es sich überlegen, das Video anzusehen. Mehr Warnung geht NICHT! (leider ist das Video auf russisch, aber die Bilder sagen mehr als 1000 Worte). Lasst die Finger von jeglichen harten Drogen!


Becky - Der erste LSD-Trip

Wie Lachen zur Qual werden kann… 

Mein damaliger Freund Matthias und ich unternahmen sehr viel in dieser Zeit. Eigentlich waren wir ständig unterwegs. Entweder besuchten wir Freunde und meine Tante samt ihrer Familie oder wir fuhren mit dem Jeep einfach so durch die Gegend. Benzin war damals ja lange nicht so teuer als heutzutage. Christian, ein Freund von uns, hatte auch einen Jeep und so fuhren wir dann auch oft zusammen durch die Pampa. Einmal blieben wir im hohen Schnee stecken und Christian und seine Freundin zogen uns mit ihrem Jeep wieder raus. Zum Glück waren sie in der Nähe, denn es war nachts und wir wären da draußen erfroren, wären wir allein unterwegs gewesen. Handys gab es damals ja noch nicht. Christian kiffte auch, er hatte allerdings das Problem, dass er an Epilepsie litt und immer wieder tauchte er mit Blessuren u. a. auch im Gesicht auf, die er sich zuzog, während er hin und wieder plötzlich einfach umfiel und sich dabei natürlich meistens verletzte. Er war dann immer kurz bewusstlos und kam wieder langsam zu sich. Er nahm wohl gelegentlich auch Speed, hat seine Freundin erzählt und das nervte sie immer total, weil das seine Epilepsie noch verstärkte. Kiffen machte ihm diesbezüglich wohl keine Probleme. Man konnte nicht sagen, wann es wieder passieren würde. Eigentlich hätte er auch gar nicht autofahren dürfen, aber die Krankheit wird er vermutlich bei der Führerscheinprüfung nicht angegeben haben.

Matthias interessierte sich sehr für die Politik und er war begeistert von der KPD (Kommunistische Partei Deutschland), die bereits 1956 in Deutschland verboten wurde. Er ging auch schon vor meiner Zeit zu Demonstrationen und ähnlichen Veranstaltungen, aber natürlich immer gewaltfrei. Denn: „Killing for peace ist like fucking for virginity“! Umweltschutz war ihm auch immer sehr wichtig, nur das unnötige Autofahren passte da nicht so ganz dazu, aber immerhin warfen wir keinen Abfall raus oder ließen irgendwo in der Natur unseren Unrat liegen. Damals war mir das alles jedoch noch nicht so wirklich bewusst, denn ich hatte sowieso nichts angezweifelt, was Matthias jemals tat oder sagte, schließlich habe ich durch ihn so viele neue Dinge kennengelernt und er kannte sich überall aus. Ich war ein kleines Mädchen zwischen 15 und 16 Jahren und er war da schon 19 Jahre alt und hatte mir gegenüber einen enormen Wissensvorsprung, womit er nicht wirklich hinter dem Berg hielt. Bescheidenheit war diesbezüglich nicht gerade seine Stärke. Wir besuchten einige Veranstaltungen der Friedensinitiative. Meine Freundin Sabrina war auch oft dabei. Einer der Vorsitzenden in der Friedensinitiative unserer Stadt war auch im Stadtrat bei der SPD tätig und ich kannte ihn gut, denn er war gleichzeitig unser Geschichtslehrer. Eigentlich hatte ich in der Schule schon immer den Eindruck, dass er mich sympathisch findet, vielleicht auch deshalb, weil ich eine der wenigen war, die ihn nicht wegen seinem Stotter-Problem ausgelacht hat, aber als er mich, Sabrina und Matthias bei den Veranstaltungen der Friedensinitiative gesehen hat, war er auch in der Schule noch netter zu uns (Sabrina saß in dem Schuljahr neben mir). Matthias und ich waren damals voller Enthusiasmus und glaubten, dass wir die Welt verändern können.

Ich führte mit meiner Mutter ewige Diskussionen darüber, dass Cannabis doch eigentlich legalisiert werden müsste und dass das Kiffen gar nicht so schlimm ist. Sie wusste nur, dass ich es schon einmal ausprobiert habe, aber dass ich täglich Haschisch rauchte, wusste sie natürlich nicht (und auch nicht, dass meine roten Augen damit zu tun hatten). Und die Ahnungen, die sie in dieser Richtung hatte, verdrängte sie einfach nur, weil eben nichts ist, was nicht sein darf…!

Es gab damals eigentlich immer nur Haschisch und zwar hauptsächlich den „Grünen Türken“. Marihuana gab es nur im Spätsommer zur Erntezeit, wenn jemand in der Gegend draußen im Freien ein paar Pflanzen angebaut hatte. Diese Home-Grow-Sachen gab es damals noch nicht so wirklich. Ein befreundetes Pärchen züchtete Marihuana in der Wohnung, aber das funktionierte auch nur, weil sie eine ganze Zimmerfront aus Glas hatten und deshalb genug Licht an die Pflanzen gelangen konnte. Ganz selten nur kam man mal an Gras aus Holland, das sogenannte „Skunk“, heran. Es hat sich schließlich kaum jemand getraut, es von Holland aus nach Deutschland zu schmuggeln. Man musste ja immerhin erst einmal über die Grenzübergänge damit kommen… Unser Zeug zum Rauchen bekamen wir meistens von einem Freund von Matthias und hin und wieder kam auch Stefan vom Nachbardorf S. vorbei, den Matthias über Christian kennengelernt hatte. Er hatte immer wieder auch besonderes Haschisch dabei, welches es nur selten gab, wie z. B. den „schwarzen Afghanen“ oder den „roten Libanesen“. Das Gramm kostete zu der Zeit standardmäßig 12,50 DM.

Stefan war ganz anders als die sonstigen Freunde von Matthias, die alle eher öko-mäßig drauf waren und auch so aussahen. Stefan hingegen war ja eigentlich auch kein Freund von Matthias, sondern eher sein Dealer. Er hatte oben kurze dunkelrot-gefärbte Haare und die längeren, glatten, hinteren Haare, die ihm bis zu den Schultern gingen, waren schwarz-gefärbt. Er war sehr dünn und immer sehr nervös und ständig irgendwie „auf dem Sprung“. Nur selten blieb er für einen Joint da, wenn er Matthias was verkaufte, was eigentlich so Sitte war, dass der, der was kaufte, erst einen Joint baute, zu dem er den Verkäufer einlud. Stefan hatte irgendwie etwas Geheimnisvolles an sich und er erzählte oft auch von anderen Drogen, wie LSD (Lysergsäurediethylamid) und Kokain, was er selbst auch konsumierte und wohl auch verkaufte. Naja, irgendwie sah man ihm auch an, dass er schon härtere Drogen genommen hatte, als nur zu Kiffen. 

LSD in Tablettenform und als Löschblätter
Eines schönen Tages kam er wieder zu Matthias und verkaufte ihm drei LSD-Trips. Es waren „Mikros“ - klitzekleine Tabletten. LSD gibt es sonst auch noch als kleine Stückchen Löschblätter mit verschiedenen Bildern darauf. In diesem Fall aber waren es „grüne Sterne“, also winzige grüne Tabletten in Stern-Form. Wir sagten meinem Ex-Freund Robert und einer gemeinsamen Freundin Rosi Bescheid, weil beide auch schon immer mal LSD ausprobieren wollten und warteten, bis endlich das Wochenende kam. Wir wussten nicht sehr viel über LSD, nur, dass es sehr extrem wirkt und dass die Wirkung schon einige Stunden andauert. Am Samstag trafen wir uns alle vier bei Matthias zuhause und nahmen die Trips. Robert und Matthias nahmen je eine Stern-Tablette und Rosi und ich nahmen nur jeweils eine halbe. Es war gar nicht so einfach, so eine winzige Tablette zu halbieren. Aber schon eine Stunde später war ich heilfroh, dass ich nur einen halben Trip genommen habe (und ich habe nach dem Erlebnis auch später niemals einen ganzen Trip geschluckt)! Diese Mikros waren wahnsinnig stark, habe ich später erfahren und die gab es auch nur kurz. Danach gab es an Mikros nur noch einmal so „schwarze Zylinder“, die sahen aus wie so Bleistiftminen und auch da habe ich nur einen halben „Trip geschmissen“.

Dienstag, 11. Oktober 2011

Hochinteressante Rechtsanwaltsberatung für den Fall einer Hausdurchsuchung

Wie verhält man sich richtig bei einer Hausdurchsuchung? 

In der Rubrik Video haben wir ein neues Video eingestellt. Auf YouTube gibt es Millionen von Drogenvideos, aber um das eine Prozent sehr nützlicher und interessanter Videos zu finden, das ist richtige, aufwendige Recherche-Arbeit. Heute aber haben wir wieder einmal ein wahres Sahnestück gefunden!

Das Video zeigt über eine Stunde lang eine kostenlose Rechtsanwaltsberatung, wie man sich bei Hausdurchsuchungen zu verhalten hat. Jedes Wort und jeder Satz, den ihr unbedacht von euch gebt, wenn die Polizei bereits im Haus ist oder aber auch schon an der Haustür, kann unvorhergesehene Folgen haben, und das bereits bei minimalen Verstößen!

Im Gegensatz dazu kann unter Umständen das richtige Verhalten bei einer Hausdurchsuchung beim gleichen Vergehen sogar zu einer Einstellung des Verfahrens führen.  Hochinteressant für jeden, dem das mal passieren könnte, wie z.B. Drogenkonsumenten jeglicher Art oder Hanfaktivisten im Netz (wir können uns gut vorstellen, dass vor allem in Bayern die Polizei schon mal bei einem zuhause persönlich aufkreuzt, nur weil man im Netz seine eigene Meinung über Cannabis oder andere Drogen geäußert hat).

HIER gehts zum Video


© Drogenweltblog 2011

Samstag, 8. Oktober 2011

Unsere Meinung zu Cannabis

Nicht alles, was verboten ist, ist auch gefährlich

Wenn man die Artikel vom Hessischen Bajuwaren und Becky verfolgt hat, kann man sich bereits denken, welche Meinung wir beide zu Drogen im Allgemeinen und zu Cannabis im Speziellen haben. Trotzdem wollen wir hier noch einmal ausführlich unsere Einstellung dazu kundtun. 

Schon immer dachten wir uns, dass jede Pflanze, die auf dieser Erde wächst, doch seinen Sinn haben muss und natürlich auch seine Berechtigung! Der liebe Gott lässt doch nichts einfach nur so wachsen! Eigentlich machen doch erst der Umgang und die Dosis die meisten Pflanzen oder Substanzen zu Rauschgiften! Vor rein chemischen Drogen hatte ich schon immer eine gewisse Abneigung.

Die Hanf-Pflanze gehört doch zu den faszinierendsten Pflanzen, die es auf dieser Welt überhaupt gibt. Man kann aus Hanf so unwahrscheinlich viele nützliche Dinge machen! Aus welcher Pflanze sonst kann man schon gleichzeitig Seile, Kleidung, Bodenbeläge, Medikamente, Körperpflege- und Nahrungsmittel (sehr gesund, enthält viel Vitamin B) machen und dient gleichzeitig noch als Droge???

Cannabis ist außerdem in letzter Zeit immer wichtiger in der Medizin geworden. Es hilft bei Multiple Sklerose, Schlaflosigkeit, ADS und ADHS und sogar beim Tourette-Syndrom. Auch bei Magersucht wurden mit Cannabis durch die appetitsteigernde Wirkung gute Ergebnisse erzielt!

Abgesehen davon ist die Cannabis-Pflanze auch noch sehr schön anzusehen, deshalb hätten wir so eine Cannabis-Pflanze auch gerne als Zimmerpflanze zur Zierde, aber das ist ja leider verboten und der Ärger, der bei der Entdeckung auf einen zukommen würde, ist uns die Schönheit dann doch nicht wert….

Als ich noch jung war, dachte ich, dass Haschisch und Marihuana doch schon viel gefährlicher und schädlicher sein müssten, als Zigaretten und Alkohol, da diese schließlich überall erhältlich und legal sind. Außerdem hat jeder Jugendliche schon mit 12 oder 13 Jahren ordentlich viel Bier getrunken, das gehörte sogar bei den Fußballern damals zum Training dazu, was mich bei meinem ersten Freund schon immer enorm gestört hat. Aber damals glaubte ich dummerweise, dass der Staat schon die Dinge verbieten würde, die gefährlich für seine Bürger sind. Aber jetzt weiß ich, dass es dem Staat ja nicht um die Gesundheit der Menschen geht, sondern einzig und allein um Geld und Profit! Würde der Staat am Cannabis-Konsum durch Steuern mitverdienen, dann wäre es ruck zuck legal und es würde auch dafür Werbung im TV laufen. Tja, als junger Mensch hat man halt so ein gewisses Urvertrauen zu den Erwachsenen, die etwas zu sagen haben und damit zur Regierung. Jetzt aber, da ich mich in der Mitte meines Lebens befinde (na gut, „Mitte“ ist vielleicht etwas übertrieben, denn dann müsste schon alles optimalst laufen, dass ich einmal 80 Jahre alt werde bei meiner Vergangenheit…) und an vielen Erfahrungen reicher bin, weiß ich, dass dieses Vertrauen leider nicht gerechtfertigt ist. Aber so müsste es doch eigentlich sein! Oder? Sollte die Regierung nicht nach gesundheitlichen Aspekten entscheiden, welche Drogen sie legalisiert und welche nicht, anstatt nach rein finanziellen Gründen zu handeln? Würde sich unser Staat Gedanken um unsere Gesundheit machen, dann wäre Alkohol verboten und Cannabis erlaubt und in jedem Geschäft und an jeder Tankstelle zu erwerben! Hätte nicht auch der Staat viel mehr davon, wenn es nicht jährlich 74.000 Alkoholtote gibt und dazu noch jede Menge Alkoholkranke (über die Alkoholkranken kann man keiner Statistik glauben, denn die Dunkelziffer ist dabei zu enorm, denke ich mal – schon allein aus eigener Erfahrung), die ihrer Arbeit nicht mehr nachgehen können?

Wenn wir jetzt mal nur von unserem eigenen Bekanntenkreis ausgehen, dann sind schon so wahnsinnig viele Freunde, Bekannte und auch Familienangehörige an Drogen gestorben. Viel zu viele! Aber knapp die Hälfte davon starb an Alkoholmissbrauch!!! - Und das, obwohl wir viele Leute aus der Drogenszene kannten. Mit Drogenszene meinen wir jetzt Kokain und Heroin, also harte Drogen, die bei einer Überdosis durchaus tödlich sein können. Noch nie haben wir gehört, gelesen oder erlebt, dass jemand an Cannabis gestorben wäre!

Im Vergleich zu Alkohol richtet das Rauchen von Cannabis viel weniger Schaden an! Abgesehen davon ist Hanf eine friedliche Droge. Kein Cannabis-Konsument wird je aggressiv werden und beispielsweise seine Frau und Kinder schlagen oder anderweitig Amok laufen! Kiffer sind eher ruhig und froh, wenn ihnen selbst keiner was tut! Ganz anders als bei den Alkoholikern, die im Suff nicht mehr wissen, was sie tun und dann am nächsten Tag feststellen, dass sie irgendwas total Wahnsinniges angestellt haben während ihrem Alk-Rausch. Das passiert bei Cannabis-Konsumenten nicht! Man verliert dabei nie so dermaßen die Kontrolle, dass man etwas machen würde, was man selbst nicht mal für möglich hält und seinem eigenen Wesen nicht entspricht!

Wir kennen, nachdem wir über zwei Jahrzehnte sämtliche Drogen konsumiert haben, die Wirkungen und vor allem auch die langfristigen Auswirkungen von sämtlichen Rauschgiften. Und vor allem haben wir am eigenen Leib erfahren, was Alkohol aus einem machen kann. Deshalb fanden wir vom Drogenwelt-Blog schon immer, dass Marihuana und Haschisch legalisiert werden müssten. Der Meinung sind wir auch heute noch und so ist Cannabis die einzige Droge, die wir auch derzeitig noch ab und zu konsumieren.

Dabei ist aber auch zu erwähnen, dass selbst Cannabis trotz allem mit Bedacht zu gebrauchen ist. Das holländische Marihuana zum Beispiel, welches heutzutage weitverbreitet ist, hat es schon sehr in sich, denn es ist über Jahrzehnte so gekreuzt und gezüchtet worden, dass es einen THC-Gehalt von bis zu 20 % enthält. Die Wirkung davon ist enorm stark! So kann es schon vorkommen, dass einige Jugendliche ernsthafte Probleme bekommen und vor lauter Rauchen ihr Leben nicht mehr auf die Reihe kriegen, wenn sie zu viel davon rauchen und zu früh mit dem Cannabis-Rauchen anfangen. Auch wenn das bei den Teenies, die Alkohol trinken viel schlimmer ist. Denkt nur mal ans Flat-Rate-Saufen und die dazugehörigen Alkoholvergiftungen! Ist schon mal ein Jugendlicher wegen einer Haschisch-Vergiftung ins Krankenhaus gekommen?

Haschisch, Marihuana, Joints
Hanf ist jedoch dennoch eine Droge, wenn auch eine „weiche“. Trotzdem gilt auch da der Grundsatz: Die Dosis und der Umgang machen die Substanz gefährlich! Wobei die Dosis-Steigerung bei Haschisch oder Marihuana weitaus weniger ausgeprägt ist, als bei Alkohol und anderen Drogen. Bei manchen Menschen kann das Haschisch- oder Marihuana-Rauchen aber auch Psychosen auslösen. Wir wollen nicht sagen, dass Cannabis vollkommen ungefährlich ist und jedem zugängig gemacht werden soll. Ab einem Alter von 18 Jahren sollte das aber jeder selbst entscheiden können und dürfen!

Eine Frage bleibt schließlich: Sind Haschisch und Marihuana Einstiegsdrogen? Zwar wird das immer wieder behauptet, weil der ILLEGALE Drogenkonsum bei den meisten Menschen mit dem Kiffen anfängt, aber aus unserer Erfahrung hat noch keiner einen Joint angefasst, der nicht vorher schon Alkohol getrunken und Nikotin geraucht hat. Das sind nämlich die eigentlichen Einstiegsdrogen! Warum immer wieder behauptet wird, dass Cannabis den Einstieg in ein Drogenleben begünstigt, ist deshalb so, weil der Cannabis-Dealer einem früher oder später auch andere Drogen anbietet. Bei uns war es zumindest so, dass der Typ, der uns anfangs regelmäßig mit Haschisch versorgt hat, irgendwann auch mal LSD und Kokain mitgebracht hatte. Im jugendlichen Leichtsinn und mit einer gewissen Experimentierfreude passiert es dann sehr oft, dass man dann auch mal andere Drogen ausprobieren will, wenn sie einem schon direkt vor die Nase gelegt werden.

Könnte man Haschisch in einem Geschäft kaufen, käme man gar nicht erst auf die Idee, einen Drogendealer anzusprechen, um andere, härtere Drogen zu kaufen. Außerdem will doch im Grunde keiner gegen das Gesetz verstoßen. Ergo: Wären Haschisch und Marihuana legal, dann wäre die Gefahr gebannt, dass man dadurch so leicht an härtere Drogen gelangt.

Wenn man das alles objektiv und vernünftig betrachtet, kann man doch nur zu einem Schluss kommen: Legalize it!

Becky und der Hessische Bajuware

© Drogenweltblog 2011

Dienstag, 4. Oktober 2011

Turboentzug unter Narkose – Geld machen auf Kosten von Süchtigen – Die medizinische Verarschung! Teil 1

Hessischer Bajuware – Wie alles begann… Bier, Gras, Speed, XTC, Heroin, Codein

Es war der schlimmste Entzug den ich jemals erlebte; jeder kalte Entzug ist locker dagegen.

Aber erst mal ganz zum Anfang: Als Jugendlicher war ich sehr sportlich, spielte Fußball und Tennis, betrieb Leichtathletik und noch einiges mehr. In allen Disziplinen war ich überdurchschnittlich gut. Ich wuchs in einem kleinen Dorf mit 5.000 Einwohnern auf, in dem es zwei Cliquen gab. Die einen waren die Sportler - hauptsächlich Fußball - wo nach einem Sieg auch schon mal gesoffen wurde, aber sonst war bei denen alles in Ordnung. Die zweite „Fraktion“ waren diejenigen, die sich täglich an verschiedenen Stammplätzen trafen, samt einem Kasten Bier und Haschisch. Das waren die Coolen; das waren die, zu denen ich mich hingezogen fühlte, obwohl ich in der anderen Gruppe sportlich wirklich Anerkennung fand, aber das war mir egal. So lernte ich eines Tages einen Typen kennen, der später mal mein bester Freund werden sollte. Er nahm mich mit und führte mich in diese Gesellschaft ein. Ich war von Anfang an durch meine lockere Art beliebt und akzeptiert.

Immer öfter ließ ich das Fußballtraining sausen und traf mich mit meinen neuen „Freunden“. Ich fing mit 14 Jahren an zu rauchen, wir tranken jeden Tag viel Bier und irgendwann brachte jemand etwas Gras mit. Es wurde ein Joint gebaut, der in der Runde kreiste. Ich spürte damals nicht viel davon, aber alleine das Ritual war schon etwas Besonderes für mich. So lief das dann ca. zwei Jahre lang. Mit 16 Jahren lernte einer meiner damaligen Freunde, Jörg, bei der Arbeit einen sehr viel älteren Typen kennen, der mit Speed dealte. Die Qualität des Stoffs von damals ist nicht mehr zu vergleichen mit dem heutigen Mist, der massentauglich gestreckt ist.

Das Speed wurde in kleinen Glasröhrchen verkauft, in welchen normalerweise diese Aromen zum Backen verpackt waren. Das Gramm kostete 100 DM. Jörg kaufte ihm ein Gramm davon ab und zeigte uns abends seine Errungenschaft. Wir waren zu sechst im Zimmer eines Freundes und konsumierten es nasal. Nach etwa 30 Minuten trat die Wirkung ein - wie ein Bombenschlag! Wir waren auf einmal alle total super drauf! Glücksgefühle stellten sich ein und alle bekamen einen „Laber-Flash“ (Redezwang), wie ich ihn später nie mehr erlebt hatte. Wir waren das Zeug ja noch nicht gewöhnt und die Qualität war hervorragend, da der Dealer das Zeug selber direkt im Labor herstellte (das lag damals mitten in Oberbayern, in der Nähe von Erding) und so reichte uns das Gramm für 24 Stunden. Wir redeten und diskutierten bis spät in den Abend des nächsten Tages hinein.

Aus heutiger Sicht würde ich sagen, dass dies einer von den Momenten war, warum ich drogensüchtig wurde, denn meine Kindheit war schön und behütet und ich denke heute noch gerne an diese Zeit zurück. Es war einfach nur Zufall, dass ich mich für die falsche Clique entschied, in der härtere Drogen konsumiert wurden, statt Fußball gespielt, trainiert und gelegentlich einmal gekifft wurde.

Uns sechs Freunde, welche wir zusammen dieses Erlebnis teilten, verband ab diesem Zeitpunkt etwas ganz Spezielles. Gleich am nächsten Wochenende kaufte Jörg für jeden von uns ein Glasröhrchen mit einem Gramm Speed Inhalt. Das Ritual verfestigte sich, wir diskutierten dieses Mal das ganze Wochenende durch, über Gott und die Welt.
Nach kurzer Zeit waren wir so süchtig nach dem Zeug, dass wir freitags Abend alle auf heißen Kohlen saßen und warteten, bis Jörg endlich mit dem Stoff kam. Wäre ja kein Problem gewesen, denn der Dealer war ja sein Arbeitskollege, aber Jörg war schon immer der Unzuverlässigste in unserer Clique…

Das ging nun etwa drei Monate so weiter bis mir der Konsum am Wochenende nicht mehr reichte. Ich war damals in der Ausbildung und eine Line Speed nach dem Aufstehen machte alles viel leichter und lockerer. So kam es, dass die meisten von uns nun täglich Stoff zur Verfügung hatten. Ohne Speed ging ich nicht mehr aus dem Haus. Anfangs reichte ein Röhrchen mit einem Gramm die ganze Woche, schnell aber trat eine Gewöhnung ein und es wurde mehr und mehr konsumiert. Da Jörg aber immer nur freitags kaufen konnte, mussten wir uns etwas einfallen lassen. Als Auszubildender hat man ja nicht allzu viel Geld für so etwas übrig. Aber das war mir damals piep-egal. Es wurden dann halt am Freitag bereits 3, 4 und bald auch 5 Röhrchen gekauft, so dass ich über die ganze Woche kam. Die psychische Sucht hatte sich nämlich längst in mein Hirn gebrannt wie ein Brandzeichen auf einem Ochsen - nicht mehr wegzubekommen!!!

Durch die ganzen neuen Kontakte verlor ich nach und nach meine Sportfreunde. Dafür aber lernte ich wöchentlich neue Drogenkonsumenten kennen. Es verlagerte sich aus unserem Dorf in die nächstgrößere Stadt mit etwa 30.000 Einwohnern. Eines Tages kam einer dieser neuen „Freunde“ zu mir, öffnete eine leere Zigarettenschachtel und zeigte mir den Inhalt. Unregelmäßig geformte Kugeln von einem Durchmesser von etwa 1cm., bräunliche Farbe, der Geruch süßlich. Ich fragte ihn, was er denn da für ein Zeug hätte. Seine Antwort war: „Ecstasy“! - Ecstasy??? Das hatte ich noch nie gehört, aber mir war sofort klar, es musste eine neue synthetische Droge sein. Er erzählte mir, dass sein Kumpel Chemie im 3. Semester studiert und ebenfalls auf Drogen steht. MDMA, so hieße der Stoff. Heute weiß ich, dass es sich um 3,4-Methylendioxy-N-methylamphetamin handelte, und das in seiner reinsten Form und in den Kugeln so hoch dosiert, wie es heute (wenn man überhaupt noch reine MDMA-Pillen bekommt) in 10 Stück enthalten ist. Eine Kugel davon kostete damals um die 120 DM, sie wäre auch 500 DM wert gewesen, wie ich später feststellen musste. Ich kaufte ihm 4 Kugeln davon ab und war gespannt wie ein alter Regenschirm, wie die Dinger schließlich wirken würden.

Abends traf ich mich mit meinem damals besten Freund Michael und wir gingen erst einmal in unsere Stammkneipe, tranken ein paar Bier, nahmen ein paar Linien Speed, wie es inzwischen üblich war. Dann zeigte ich ihm meine neue Errungenschaft. Damals, im sehr jugendlichen Alter, hatten wir ja nur Erfahrungen mit Hasch, Gras und eben Speed. MDMA, das war etwas ganz Neues, Unbekanntes und Spannendes. Nun, wie sollten wir es einnehmen? Das war die Diskussion. Schließlich einigten wir uns, je eine Kugel zu zerdrücken, sie waren sowieso nicht maschinell (wie heute) gepresst, sondern handgerollt. Kleingehackt mit einer Rasierklinge schnupften wir das Zeug und warteten gespannt auf das, was da kommen sollte. 20 Minuten, 40 Minuten, 1 Stunde, hmmmm…. Es kam nichts, keine Wirkung – überhaupt nix! Na klar, verarscht hat er uns, der Wichser, da waren wir uns sicher und haben uns tierisch aufgeregt. Kennt wohl jeder, der mal was mit Drogen zu tun hatte und abgezockt und verarscht wurde oder ähnliches erlebt hat. Man ist einfach verärgert! Na ja, im Nachhinein möchte ich mich nach mehr als 20 Jahren für die bösen Gedanken gegen ihn entschuldigen, er hat uns nämlich nicht abgezockt, er gab uns das beste Ecstasy, das ich je in meinem Leben konsumierte. Nie wieder hatte ich dieses Gefühl beim Einnehmen einer Droge, sei sie illegal oder legal!

1986 gab es noch keine „industrielle“ Massenproduktion von Ecstasy-Pillen, wie es heute der Fall ist. Heutzutage weiß man ja auch nie, was für einen Wirkstoff man in der Pille vorfindet; da kann alles drin sein. Deshalb wirkt auch jede Pille etwas anders, je nach Wirkstoffdosis und Zusammenstellung.

Hans hatte im Labor der Uni Zugang zu den reinsten Grundstoffen, welche benötigt werden, um MDMA zu produzieren. Auch hatte er alle Gerätschaften bester Qualität, die man braucht, um den Stoff zu synthetisieren. Wahrscheinlich hatten sich seine Professoren an der Uni gefreut, dass er auch abends noch Versuche für seine Diplomarbeit durchführt und ihn als Musterstudenten eingestuft ;-))

Nun gut, als der erste Versuch, das Zeug zu schnupfen grandios fehlschlug, kamen wir auf die Idee, das Ganze einfach mal oral zu uns zu nehmen. Hatten wir ja auch schon oft mit Speed gemacht, was uns immer als die wirksamere Methode vorkam. Also, rein mit der Kugel ins Limonaden-Glas und aufgelöst getrunken. Nach etwa einer halben Stunde ging es los, es war bis heute das größte, tollste und beste Drogenerlebnis, welches ich in 20 Jahren meiner späteren Sucht immer wieder suchte und nie wieder mit keiner Substanz fand.

Im nächsten Teil beschreibe ich, wie es binnen kurzer Zeit weiter ging Richtung Heroin und Codein und - der Knaller überhaupt - mein erster Entzug von Codein! Damals war das neu, ein Traum für jeden Süchtigen: im Tiefschlaf binnen 24 Stunden clean! – Von wegen!!! Bis heute wird mit dieser Methode Geld gemacht auf Kosten der Süchtigen.
Freut euch drauf; es wird eine Horrorgeschichte!

HIER  geht es zum 2. Teil der Geschichte und mein Erlebnis mit dem Narkose-Entzug.

Euer hessischer Bajuware

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Drogenhilfe fordert Unterstützung für Abhängige


Drogenabhängige müssen nach Ansicht der Integrativen Drogenhilfe (idh) in Frankfurt bei einer Rückkehr in die Gesellschaft stärker unterstützt werden.


Beschlagnahmte Drogen. Die Drogenhilfe fordert stärkere Unterstützung. (Archiv) Frankfurt. Geschäftsführerin Gabi Becker forderte am Freitag neue Projekte. Vor allem Arbeit und eine ausgefüllte Freizeit könnten "clean" gewordenen Menschen wieder das Gefühl geben, ein sinnvolles Leben zu führen, sagte Becker anlässlich des 25-jährigen Bestehens.

Quelle: Frankfurter Neue Presse
Den ganzen Artikel im Original gibt´s HIER