Freitag, 30. September 2011

Methadon sollte man NIEMALS spritzen!

TomCAT - Der Weg vom ersten Joint bis hin zu Maden in den Abszessen meiner Gliedmaßen 

Niemand, der seinen ersten Joint raucht, rechnet je damit, dass er irgendwann einmal an der Nadel hängen wird. So war das auch bei mir. Trotzdem hat es von dem Zeitpunkt des ersten Joints bis zur Heroinabhängigkeit fast 10 Jahre gedauert. Die Entwicklung war allerdings schleichend und ich habe erst einmal den Verlockungen der Pharmaindustrie nicht widerstehen können.

Der Übergang vom Codein zum Heroin war dann fließend und es wurde immer schwieriger für mich, das nötige Geld für den Stoff aufzutreiben. Das war so die Zeit (ca. 1996), als das Methadonprogramm für jedermann zugänglich wurde. Zunächst durften nur Leute mit schweren Krankheiten daran teilnehmen. Ich hatte damals einen supercoolen Arzt, der heute leider nicht mehr praktiziert und der mein Asthma zur tödlichen Seuche deklarierte und somit kam ich schon sehr früh in das Programm, in dem ich jetzt bereits seit über 15 Jahren ununterbrochen bin.

Am Anfang war es eine echte Erlösung, wenn man nicht mehr jeden Tag dem Stoff - und zuerst dem Geld - hinterherlaufen muss, und dafür war ich diesem Arzt unendlich dankbar. Ich habe ihm zum Geburtstag sogar ein Schlagzeug geschenkt, weil das eines seiner Hobbys war. An einem Fallschirm für sein anderes Hobby habe ich mich nicht herangetraut. Ich wollte nicht daran schuld sein, wenn er vom Himmel fällt…!

Natürlich war und ist die Aufnahme in das Methadonprogramm an eine Menge Auflagen gebunden, die man einhalten muss. Der Konsum von anderen Drogen (Ausnahme THC = Cannabis) ist verboten und man muss regelmäßig Urin abgeben, der auf sämtliche Substanzen kontrolliert wird. Mindestens sechs Monate lang muss man jeden Tag zum Arzt und das Zeug dort unter Aufsicht einnehmen. Es gibt Methadon meist flüssig, aber auch in Tabletten-Form. Ich nehme die flüssige Variante, weil ich das schon so lange gewohnt bin. Da ich zu dieser Zeit berufstätig war, hatte ich erhebliche Probleme, das alles auf die Reihe zu bekommen, um dann noch pünktlich am Arbeitsplatz erscheinen zu können. Es gilt schließlich auch, die Sprechzeiten beim jeweiligen Arzt einzuhalten! Nach diesen sechs Monaten kann man dann – sofern die Urinkontrolle ohne Beikonsum ist – das Methadon (bzw. das Rezept dafür) vom Arzt immer für eine ganze Woche mitbekommen Das ist dann die sogenannte „Take-Home-Dosis“. Früher war das Rezept für 7 Tage ausgestellt, aber heute bekommt man die Rezepte nur noch für 6 Tage und das Methadon für den siebten Tag muss man dann schon direkt in der Praxis einnehmen. Diese Regelung wurde eingeführt, weil viele Leute, die das Methadon verkauft haben, gar nichts mehr davon selbst genommen haben. Dadurch, dass sie einen Tag gezwungen sind, die komplette Dosis zu schlucken, müssen sie dann auch den Rest der Woche Methadon konsumieren, um Entzugserscheinungen zu vermeiden. So wollen die Ärzte den Schwarzmarkt an Methadon eindämmen.

Natürlich liegt man auch an der Kette, wenn man im Methadonprogramm ist. Ich hatte lange Zeit das Glück, einen verständnisvollen Arzt zu haben und diesem bin ich auch 14 Jahre lang treu geblieben, bis er aufgehört hat zu praktizieren. Das kann aber auch ganz anders laufen. Wenn man das Pech hat, bei einem Arzt oder noch schlimmer bei einem Psychiater zu landen, der meint, er hätte die Weisheit mit Löffeln gefressen, dann sollte man sich warm anziehen! Es gibt z. B. so einen Arzt in der Eschersheimer Landstraße in Frankfurt. Der lässt Patienten mit Beikonsum jeden Tag 2 Stunden in der Praxis warten, bis sie ihr Methadon bekommen. Außerdem bewirft er jeden Patienten schriftlich mit Schmutz, der es wagt, zu einem anderen Arzt zu wechseln. Als ob das noch nicht genug wäre, putzt er die Leute bei jedem Besuch runter und lässt sich feiern wie ein Halbgott in weiß. Zum Glück gibt es aber mittlerweile im Internet eine Bewertung für Ärzte, die man zu Rate ziehen sollte, wenn man auf der Suche nach einem Substitutionsarzt ist. Das ist aber – Gott sei Dank – eine Ausnahme, wobei es mir an Erfahrungen fehlt, was die Ärzte außerhalb Frankfurts so treiben. Ich wäre also dankbar, wenn ihr mir eure Erfahrungen mit Ärzten außerhalb von Frankfurt einmal schicken würdet (am besten per Kommentar oder per E-Mail - siehe Kontakt).

Um die Wirkung vom Methadon zu erhöhen, habe ich das Zeug auch häufig gespritzt. Ich hatte das seltene Glück (Unglück?), einen Apotheker zu haben, der mir entgegen den Anweisungen des Arztes das Methadon pur und in Pulverform ausgehändigt hat! Wenn man sich Methadon so pur injiziert, so kann es mit der Wirkung von chemisch reinem Morphium durchaus mithalten. Das gilt allerdings nicht für das Methadon, welches man normalerweise in der Apotheke bekommt. Das ist verdünnt und häufig mit Sirup versetzt, eben damit man es sich nicht spritzen kann. So pur, wie ich das Methadon bekam, ließ sich das Zeug zwar ganz leicht spritzen, aber dadurch, dass das Material chemisch so aggressiv ist, habe ich Unmengen an Narben durch Abszesse und Nekrosen an Armen und Beinen davongetragen, die mich wirklich entstellen. Außerdem habe ich mich auf diese Art und Weise mit dem Methadon auf bis zu 400 mg am Tag hochdosiert und musste daher noch illegal Methadon dazukaufen, um keinen Entzug zu bekommen, da mir die ohnehin schon hohe Dosis vom Arzt irgendwann nicht mehr ausreichte. So war ich zu diesem Zeitpunkt so weit wie vor dem Eintritt ins Methadonprogramm, nur dass ich kein Heroin mehr gekauft habe, sondern stattdessen Methadon, zusätzlich zu dem, welches ich vom Arzt verschrieben bekam.

Finanziell hat mich das damals wenig gestört, weil ich zu diesem Zeitpunkt über genügend Geld verfügte, aber die Wunden an meinen Beinen vom Spritzen wurden immer schlimmer. Das tote Fleisch fing an zu riechen und zweimal hatte ich sogar ganz kurz Maden in den Wunden, obwohl sie regelmäßig versorgt wurden! Irgendwie hat wohl doch eine Fliege den Weg durch den Verband gefunden und in meine Wunde ihre Eier abgelegt. Ich habe mich damals wirklich vor mir selbst geekelt! Die Sucht an sich ist sowieso immer für jeden ein Leidensweg, aber sobald man sich das Zeug injiziert, kann das Leid noch ganz andere Dimensionen annehmen…!

Durch einen Gefängnisaufenthalt wurden meine Beine dann kuriert und seither trinke ich mein Methadon, so wie es sein soll und lasse die Finger von Spritzen. Im Methadonprogramm bin ich immer noch.

Für viele Leute ist Methadon der erste Schritt zu einer cleanen Existenz, obwohl es nicht bei vielen Menschen gelingt, sie schrittweise davon abzudosieren bis sie schließlich auf Null sind. Es kann aber auch - wie in meinem Fall - eine langfristige Unterstützung sein, um von illegalen Drogen und der sich daraus ergebenden Kriminalität wegzukommen. Übrigens gibt es für Menschen, die lange Zeit von Kokain abhängig waren, auch so eine Art Substitutionsmittel. Dazu wird Ritalin (Methylphenidat) verwendet.

Viele Grüße,
TomCAT

© Drogenweltblog 2011

Donnerstag, 29. September 2011

Becky – Im Kreis der „weisen“ alten Kiffer…

15-Jährige haben oft den besseren Durchblick, selbst bei der Polizei!

Bei dem Geburtstag meiner Oma kam wie immer die ganze Familie zusammen. Unsere Familie trifft sich grundsätzlich zu jedem Geburtstag eines Familienangehörigen und an Weihnachten.

Damals nahm ich auch Matthias mit. Meine Tante Miriam war mittlerweile schon ein paar Jahre mit Mike zusammen, der schon bei den Kissenschlachten mit den „Vipers“ damals vor einigen Jahren in Miriam´s Zimmer bei meiner Oma immer dabei war. Er kannte mich also schon von klein auf. Die beiden hatten inzwischen geheiratet und einen Sohn, nämlich Tim - meinen Cousin - bekommen. Leider hat Miriam in der Schwangerschaft das Rauchen einfach nicht lassen können (und damit meine ich Nikotin und Cannabis) und sie nahm auch noch einmal LSD in den ersten Schwangerschaftswochen, als sie noch nicht wusste, dass sie schwanger war. Das alles wirkte sich auf Tim natürlich aus. Er war mittlerweile ca. 1 ½ bis 2 Jahre alt und er hustete schon als Baby wie ein alter Raucher. Er hatte leichtes Asthma und er litt auch an Hausstauballergie. Außerdem war er so ein „Treibauf“ und da Miriam und Mike auch noch versuchten, ihn antiautoritär zu erziehen, war Tim gerade mal 3 Jahre alt, als seine Mutter das erste Mal Angst vor ihm bekam, weil er direkt zuschlug und unheimlich böse wurde, wenn ihm irgendetwas nicht passte. War ja auch kein Wunder, da er Grenzen ja noch nie kennengelernt hatte. Das wurde im Laufe der Jahre nicht besser und er wurde immer größer und kräftiger… Er hatte wohl auch das ADHS-Syndrom (Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörung), denke ich jetzt so im Nachhinein, aber das wurde damals nie festgestellt. Jedenfalls war er das unkontrollierbarste und unberechenbarste Kind, das ich je kennenlernte. Kindern tut ein freier Wille eben nicht gut. Sie brauchen einfach gewisse Grenzen, um normal in einer Gemeinschaft leben zu können. Und das sage ich, wobei Freiheit für mich immer das wichtigste war und ist! Aber die damals in Mode kommende antiautoritäre Erziehung hat noch keinem gut getan; das ist zumindest meine Erfahrung. Und ich weiß auch, wie es ist, wenn man eine Scheiß-Kindheit hatte und versucht, damit all seinen Blödsinn, den man veranstaltet, zu rechtfertigen. Man denkt, dass man sowieso keine Chance im Leben hat, aber so einfach darf man es sich nicht machen! Das weiß ich heute! Spätestens ab einem Alter von 20 Jahren ist man selbst verantwortlich für das, was man tut, auch wenn man keinen optimalen Start ins Leben hatte! Ich glaube an so eine Aussage, die ich einmal irgendwo aufgeschnappt habe, die da heißt: „Das Schicksal / Gott bürdet dir nur die Last auf, die du auch tragen kannst!“

Jedenfalls kamen bei dem Geburtstagsfest meiner Oma Matthias und mein Onkel Mike sehr schnell ins Gespräch und entdeckten dabei, dass wir alle kifften und so machten wir aus, dass Matthias und ich die kleine Familie bald bei ihnen zu Hause besuchen würden. Das taten wir schließlich auch. Sie wohnten etwas alternativ zusammen mit einem Freund, dem Helmut und seiner Familie in einem 2-Familien-Haus mit großem Garten in einem kleinen Dorf. Sie alle waren so um die 30 Jahre alt und für uns – vor allem für mich – sehr alt. Wenn man 15 oder 16 Jahre alt ist, kommen einem alle Erwachsenen ziemlich alt vor… Dementsprechend hatte ich auch Respekt vor ihnen. Es war immer sehr schön, wenn wir sie besuchten. Manchmal waren auch Anna und Michi da, ein befreundetes Pärchen von Miriam und Mike. Naja, Anna war schon immer die beste Freundin von Miriam und ich kannte sie auch schon sehr lange und wusste, dass meine Oma immer schimpfte, dass Anna Miriam zu sämtlichen Schandtaten anstiften würde. Wir kochten und aßen also alle zusammen. Sie alle sahen wie Hippies aus, selbst Tim hatte lange blonde Locken und mit seinen blauen Augen sah er wie ein kleiner Engel aus. Aber das täuschte, denn eigentlich war er ein wahrer Teufelsbraten. Er raste immer wild in der Wohnung oder im Garten herum und bekam als Passiv-Raucher auch alles an Rauch ab, was seine Eltern und ihr Besuch so verqualmten… Für seine Wildheit sprach auch, dass er sich seinen Arm brach, kurz nachdem er laufen konnte, und so rannte er halt mit seinem Gips am Arm weiter. Sie alle hatten immer viel zu erzählen aus vergangenen Drogen- und Rocker-Zeiten. Mike saß auch schon einmal im Gefängnis, weil er den Supermarkt, in dem Miriam an der Kasse arbeitete, überfallen hatte. Seit Tim auf der Welt war, trieben es Miriam und vor allem Mike nicht mehr ganz so wild, aber dennoch kam Tim irgendwann mal zu meiner Oma und erzählte da brühwarm, dass die Polizei mit Hunden bei ihnen „zu Besuch“ war und alles durcheinander gebracht haben…

Ja, Hausdurchsuchungen stehen in Bayern an der Tagesordnung. Besonders auf dem Land! Da hat die Kripo nichts Besseres zu tun, als sich auf Kleinkriminelle und arme Konsumenten zu konzentrieren, weil die Großdealer auf dem Land eher dünn gesät sind. Nicht der idealste Wohnort für jemanden wie mich, der eigentlich nur seine Drogen konsumieren wollte. Eigentlich war die Hausdurchsuchung bei dem Nachbarn Helmut und seiner Familie, aber als die Polizisten feststellten, dass Helmut eine Tüte voller LSD-Trips ins Klo zu schütten versuchte, durchsuchten sie gleich die Wohnung von Mike und Miriam auch noch mit, weil sie wussten, dass die beiden Familien gut miteinander befreundet waren. Die Polizei kennt auf dem bayerischen Land so ziemlich alle Freundschafts- und Bekanntschafts-Verhältnisse ihrer „Pappenheimer“. Das kommt vor allem auch davon, dass es viele Spitzel gab, die sie regelmäßig informierten und so kannte die Kripo so ziemlich jeden Drogenkonsumenten. Zum Glück fand die Polizei bei Miriam und Mike nur etwas Haschisch. Trotzdem war es ein riesiges Gezeter!

Einestages waren Matthias und ich bei Anna und Michi zu Besuch, wo auch Mike und Miriam dabei waren. Michi hatte einen Braten gekocht und nach dem Essen genehmigten wir uns eine Bong (Wasserpfeife). Ich habe vorher schon einmal eine kleine Wasserpfeife geraucht, aber dieses Ding konnte man praktisch im Sitzen rauchen, wenn man es auf den Boden stellte und auf einem Stuhl saß. Also, diese Bong war mindestens 80 cm lang und entsprechend breit war das Rohr oben, so dass sehr viel Rauch auf einmal inhaliert werden konnte. Wir rauchten das Teil und mich hat es so dermaßen weggebrettert, dass ich mich erst einmal auf die Toilette zurückgezogen hatte. Als ich dort eine Weile auf der Schüssel saß und dann wieder meine extrem enge Jeans hochziehen wollte, bekam ich voll die Platzangst und keine Luft mehr. So zog ich die enge Jeans kurzerhand aus und kam nur mit meinem langen Wollpulli, der mir bis zu den Knien reichte, und meinen Stiefeln zurück. So fuhr ich mit Matthias später auch nach Hause. Ich konnte mich um alles in der Welt nicht mehr in diese Hose zwängen! Naja, nach dieser Wasserpfeife war ich definitiv nicht mehr gesellschaftsfähig!

Als es Frühling wurde, fuhren Matthias, ich, Miriam, Mike, Tim, Anna und Michi nach Österreich auf die Hütte, die mein Onkel Josef schon seit Jahren gemietet hatte. Mein Onkel wird eigentlich von jedem nur Sepp genannt und obwohl er eigentlich ursprünglich aus der ehemaligen DDR stammte und erst im Alter von 14 Jahren nach Bayern kam, ist er durch und durch ein Bayer geworden. Er ist ein richtiges Original und ohne seine bayerische Lederhose und die passenden Woll-Strümpfe sieht man ihn eigentlich nie. Es war eine ganz einfache Hütte mit Plumpsklo und ohne Elektrizität. Die Kühe standen direkt vor der Hütte und dem kleinen eingezäunten Garten oder bei kaltem Wetter waren sie auch hinten in der Hütte im Stall. Dann musste man sich – auch nachts mit der Taschenlampe – erst einmal den Weg durch die schlafenden Kühe bahnen, um auf´s Klo zu kommen. Gekocht und gleichzeitig geheizt wurde mit einem großen Holzofen und deshalb war das Holzhacken immer ein notwendiges Übel - für andere, denn für mich war es schon immer eher ein Hobby! Schon als ich noch klein war, fuhren wir hier rauf und ich rannte schon vor dem Frühstück erst einmal auf den Berg zum Gipfelkreuz hinauf, der gleich neben der Hütte steht. Später wurde das schon schwieriger, denn schon im Alter von 16 Jahren merkte ich deutlich meine Raucherei und ich war bei weitem nicht mehr so fit wie früher. Die Hütte war sehr idyllisch gelegen und nicht nur in den Bergen lebte ich meine Liebe zur Natur aus.

Die Grenze in Österreich war auch immer eine Hürde. Manchmal nahmen die Grenzposten ihre Arbeit schon sehr genau. So kam es auch, dass sie uns, als ich einmal mit meinen Eltern vor einigen Jahren diese Grenze passierte, um zur Hütte zu kommen, das ganze Auto zerlegten. Was sie genau suchten, wussten wir nicht, aber als sie noch in die Koffer schauen wollten und fragten, ob wir da etwas drin hätten, das verzollt werden müsste, meinte meine Mutter total genervt: „Zu verzollen haben wir nichts, aber eine Pistole habe ich in meinem Koffer dabei!“. Damit wurde die Durchsuchung natürlich noch intensiver. Gefunden haben sie natürlich nichts, aber diese Art von „Humor“ meiner Mutter kommt bei der Polizei meistens nicht so gut an… Trotzdem kann sie sich da einfach nicht zusammenreißen und muss dann immer etwas unverschämt und vorlaut werden; so ist sie eben. Obwohl das schon so ewig lange her ist (ich war damals vielleicht 8 Jahre alt), kann ich mich noch sehr gut daran erinnern, weil ich noch nie so lange so intensiv an einer Grenze durchsucht wurde.

Auf der Hütte jedenfalls gingen Michi und Anna im nahegelegenen Wald spazieren und fanden dort Pilze... Es waren psychoaktive Pilze, dessen chemischer Wirkstoff „Psilocybin“ heißt und sie wirken ähnlich wie LSD. Diese Pilze werden unter Drogenkonsumenten auchMagic Mushrooms“, „Mushrooms“, „Psilos“, „Psylos“, „Zauberpilze“ oder „spitzköpfiger Kahlkopf“ genannt. Man bekommt davon Halluzinationen und Sinnestäuschungen. Michi schnitt die Pilze auf und würzte das Essen damit (Tim´s Essen wurde davon natürlich verschont). Ich habe nicht allzu viel davon gegessen, weil ich mich nicht getraut habe und so habe ich nur ansatzweise ein bisschen davon gemerkt. Jedenfalls war es allgemein ein lustiger und sehr langer Abend! Am nächsten Tag aßen wir Haschisch, indem Anna und Miriam das Haschisch erhitzten und es in kleinen Krümeln in einen Joghurt oder mit Kaba vermischten. Das wirkte dann etwas stärker, als das Haschisch zu rauchen. Alles in allem war es ein sehr schönes verlängertes Wochenende – und sehr berauschend! Wir rauchten auch eine Erdpfeife in den Bergen und Tim saß auf Matthias´ Schoß und durfte den Jeep über die Berge lenken! Mit dem Jeep fuhren wir sowieso die Wiesen und Berge rauf und runter, sofern sie wegen der Kühe nicht eingezäunt waren. Das war das ideale Gefährt für diese Gegend! Für Tim war es auch ein sehr schönes Erlebnis, glaube ich. Er konnte da oben toben, wie er wollte!

Es war eine sehr schöne Zeit damals und das Band zwischen mir und Miriam wuchs. Aber dennoch haben sie nicht alles richtig gemacht und schon zu der Zeit hatte ich so meine Zweifel, vor allem was die Erziehung von Tim anging. Aber ich hätte mir niemals herausgenommen, dass ich Kritik übe an Menschen, die schon 10 oder mehr Jahre auf dem Buckel hatten, als ich. Das war aber falsch. Ich sehe das jetzt im Nachhinein so. Manchmal denkt man auch als älterer Mensch, der ein Vorbild sein sollte, nicht so weit, wie man denken sollte und übersieht so manche Folgen, die seine Handlungen einmal haben könnten…

Diese Erfahrung, zu sehen, dass auch Erwachsene nicht automatisch alles richtig machten, bestärkte mich schließlich darin, meine Meinung und Einstellung zukünftig auch vor älteren Menschen vertreten zu können.

Viele Grüße, bis zum nächsten Mal,
Eure Becky

© Drogenweltblog 2011

Montag, 26. September 2011

Taunusanlage in Frankfurt - auf dem Weg, wieder die größte offene Drogenszene in Europa zu werden. Wer ist schuld? Politik oder Polizei?

So schnell kann ein Wandel sein - Taunusanlage wieder Drogenszene in Frankfurt!

Drogenszene erobert die Taunusanlage zurück – in kürzester Zeit wird sie wieder Europas größte offene Drogenszene werden. Denkt an unsere Worte in sechs Monaten, ihr werdet erstaunt sein!

Noch vorgestern haben wir einen Artikel über die offene Drogenszene, die damals in den Neunzigern in der Taunusanlage angesiedelt war und als die größte Europas galt, veröffentlicht. Durch die genannten Verbesserungen (wie z. B. die Einrichtung von Drogenkonsumräumen), die mit Verstand und Intelligenz durchgesetzt wurden, waren die städtischen Politiker im Römer schon damals um Längen gegenüber anderen Städten mit ihren Politikern voraus, die nur auf Wahlergebnisse und (für den ängstlichen Normalbürger) positive Schlagzeilen setzten (und heute noch setzen).

Druckräume, niederschwellige Angebote zum Ausstieg für Süchtige, die völlig austherapiert sind und nicht zuletzt das städtische Heroinprogramm (Abgabe von reinem Heroin / Morphin an Süchtige), waren die Hauptgründe, welche dieses Projekt zum Vorzeigemodell für Städte in ganz Europa machte und bis vor kurzem auch noch war.

Aber trotz Druckräumen und anderen vielfältigen Angeboten, wie z.B. das „Cafe Fix“, mussten die Leute ja irgendwo hin. Es etablierte sich die offene Szene, in der sich in Frankfurt täglich geschätzte 9000 Süchtige (die Dunkelziffer ist vielfach höher, denn vieles läuft in Privaträumen ab, in denen die Polizei keinen Zugriff hat) sich mit Stoff versorgen. So verlagerte sich das Ganze rund um den Bahnhof; ja eigentlich war und ist das ganze Bahnhofsviertel über die letzten 15 Jahre zur offenen Drogenszene Frankfurts geworden. In der Elbestraße, Weserstraße, Moselstraße, etc. kann man kaufen, was es an illegalen Drogen zu erwerben gibt. Es ist aber für die Öffentlichkeit kaum mehr sichtbar, da sich nur noch wenige Junkies öffentlich Heroin in die Venen jagen, sie gehen lieber in die Druckräume, in denen sie ihre Ruhe haben und ein hygienisches Spritzbesteck. Also positiv für alle.

Nun aber hat die Stadt Frankfurt und die Polizei, beginnend mit der WM der Frauen, ihre Strategie fatal geändert. Während der WM sollte die Stadt, besonders rund um den Bahnhof, an dem alle ausländischen Gäste ankommen, sauber werden. Keine Junkies sollte es geben in Frankfurt, denn Frankfurt ist eine saubere Stadt ohne Drogenproblem, war die Devise, die umgesetzt werden sollte. Was taten sie also, die Polizei und die städtischen, unwissenden Schreibtischhengste? Um dies zu erreichen, begannen sie wieder, die Süchtigen von ihren jahrelang angestammten Plätzen zu vertreiben. Süchtige sind immerhin schwerstkranke Menschen mit einer von allen Krankenkassen und der Politik anerkannten schweren chronischen Krankheit, vergleichbar mit Diabetikern. Welcher Polizist käme auf die Idee, einem Zuckerkranken seine Insulinspritze, die er zum Überleben braucht, wegzunehmen? Welcher städtische Saubermann käme auf die Idee, anzuordnen, Diabetikern ihre Medikamente wegzunehmen, weil dann die Krankenkassen entlastet würden?

„Junkie-Jogging“ oder „Junkie-Hopping“ nennt man in Fachkreisen den Vorgang, die Süchtigen mit regressiven Mitteln (Wegnahme von Drogen und Spritzen - das Insulin der Heroinsüchtigen) von den etablierten Treffpunkten zu vertreiben. Wenn man die geistreichen Einfälle der Polizei und der Stadt bewerten müsste, müsste man sagen, es fehlt der entsprechende Intelligenzquotient der handelnden Personen oder etwas anderes läuft schief.

Wo sollen die 9000 Menschen denn hin? Sie brauchen ihr Heroin oder Crack täglich, wie eben der Diabetiker sein Insulin auch. Also beginnt der Kreislauf: Junkies werden vertrieben, suchen sich neue Plätze, kommen dann aber wieder an den Bahnhof zurück. In den letzten Wochen und Monaten war die Vorgehensweise der Polizei rund um den Bahnhof so dermaßen regressiv, dass sich die Szene entweder in die privaten Wohnungen zurückzog (das gilt nur für diejenigen, welche auch eine private Wohnung haben) und von dort aus gedealt wurde – sehr gut, aber schlecht für die Statistiker und Polizei, denn somit sind sie jeglicher Kontrolle entzogen, oder aber sie verteilten sich in andere Stadtteile. Die Behörden haben keine verlässlichen Statistiken mehr. Nun gut, wer meint, das ist die Lösung, dem sei in Deutschland (genauso wie mir in diesem Artikel) die Meinungsfreiheit per Gesetz zugestanden. Ob die teils krankhaften Meinungen von Politikern und Staatsbediensteten ein Problem lösen oder verschlimmern, zeigt sich nun auf perverseste Weise in Frankfurt.

BILD titelte heute in Riesenlettern folgende Schlagzeile:


Leider kann ich aus Urheberrechtsgründen nicht den ganzen Bericht veröffentlichen, daher werde ich die aktuelle Situation in meinen eigenen Worten schildern, mit einem Zitat und Quellenangabe: Bildzeitung Frankfurt vom 26.09.2011

Durch das „schlaue“ Vorgehen, die Tausenden von Süchtigen am besten nach München oder Berlin ;-) zu vertreiben, verlagert und erobert sich nun die Szene Stück für Stück wieder die Taunusanlage zurück, nach mehr als 20 Jahren Ruhe unter den Banktürmen. Schon heute sind wieder täglich bis zu 200 Süchtige auf der Anlage zu finden, die ihre Crackpfeifen öffentlich im Park rauchen und auch Drogen kaufen, denn es wird nämlich wieder fleißig gedealt in der Taunusanlage. Heroin, Kokain, Methadon und noch mehr Crack und Rohypnol oder andere stark wirkende Medikamente werden angeboten und radikal aufgekauft. Nach realen Schätzungen (die weichen ab von denen der Politiker) werden in Frankfurt täglich 18 - 20 kg Heroin verbraucht. Bei Kokain, das nicht so stark gestreckt wird, dürften es 30 - 40 kg täglich sein. Rechnen Sie doch selbst mal nach, wie viele Süchtige es wohl geben mag in Frankfurt!!

Zitat eines Berichtes der BILD-Zeitung vom 26.11.2011, Autor Max Schneider, www.Bild.de:
„In den Neunzigern war sie der Treffpunkt für Europas Junkies, ein Hort aus Elend, Leid, Horror und Tod. Jetzt steuert die Taunusanlage erneut auf gefährliche Zeiten zu: Die Süchtigen holen sich die Grünanlage zurück.“

Geht also einfach mal auf www.Bild.de und lest euch den ganzen Artikel durch. Es ist positiv, dass BILD die neue Entwicklung publik macht, aber der Bericht untertreibt maßlos. Die reale Situation ist wesentlich und mittlerweile auch sichtbar schlimmer. Wir vom Drogenweltblog sagen voraus, dass in zwei Jahren die Taunusanlage wieder die größte offene Drogenszene sein wird, aber nicht mehr Europas, sondern die weltweit größte! Statistiken hin oder her, schaut auf die Realität und entscheidet nicht nach falschen Zahlen.

© Drogenweltblog 2011

*** Breaking News*** Deutscher mit 2,4 Kg Drogen in Indonesien erwischt

Gestern Nacht wurde ein Deutscher in Indonesien von einer Spezialeinheit der nationalen  Drogenfahndung verhaftet. Mit einem Komplizen versuchte er (angeblich) 2,4 kg synthetische Drogen nach Deutschland zu schmuggeln. Es handelte sich dabei um sogenannte asiatische YABA Pillen (in Europa bekannt unter Meth, Chrystal, etc.)

Für Verbrechen dieser Art ist in Indonesien ab 100 Gramm Wirkstoff dieser Droge die Todesstrafe unumgänglich vorgesehen!

Mehr Infos zum Fall und mehr Background zum Thema dieser Droge unter unserer NEWS Seite HIER zu finden!

Freitag, 23. September 2011

TomCAT: Brennpunkt Taunusanlage - So war es vor 20 Jahren

Es ist nicht so, dass die Taunusanlage die erste offene Drogenscene in Frankfurt war, sie ist vielmehr aus einer Abwanderungsbewegung von der vorherigen offenen Scene am ehemaligen Stadtbad Mitte, entstanden. Auch im Grüneburgpark in Ffm.-Bockenheim gab es schon lange vorher eine offene Szene, in der allerdings nur weiche Drogen gehandelt wurden.

Die Drogenscene in der Taunusanlage in Frankfurt / Main
Trotzdem war die Taunusanlage in Frankfurt lange Zeit die größte offene Drogenszene Europas, bis sie Ende 1992 geschlossen wurde. Hier wurde so gut wie alles gehandelt, was das Betäubungsmittelgesetz kennt, allerdings hauptsächlich Heroin und Koks. Crack war zu der Zeit noch nicht so weit verbreitet wie heute und Extasy (XTC) sowie Speed oder LSD wurden hauptsächlich in Discos verkauft.

Durch die Menschenmengen, die sich dort jeden Tag mit ihrem Tagesbedarf an Drogen eindeckten, entstanden sogar einige Arbeitsplätze. Es gab einen älteren Mann namens Willi, der seinen Verkaufswagen den ganzen Tag durch diesen Park zog und Dosengetränke und heiße Würstchen an Drogenleute verkaufte. Außerdem gab es immer eine gewisse Anzahl von „Service-Leuten“. Die haben dann - gegen einen geringen Anteil vom eben erstandenen Stoff - Spritzen, Zitrone (Ascorbinsäure), Nadeln und sauberes Wasser bereitgestellt. Damit konnte dann jeder direkt auf der Wiese nebenan seine Drogen konsumieren. Durch diese konzentrierte Scene gab es auch immer eine gewisse Selbstkontrolle und die Qualität der Drogen war zwar nicht umwerfend, aber einigermaßen gleich bleibend, was wohl eine Menge Drogentote verhindert hat. Auch für die Polizei war die Taunusanlage nicht die schlechteste Lösung. Die Drogenabhängigen waren dadurch aus dem Stadtbild und von den Straßen verschwunden und die Ladenbesitzer beschwerten sich nicht mehr wie früher.

Es gab aber zwei Dinge, die mochten weder die Polizei, noch die Stadt Frankfurt: Erstens war die Taunusanlage in Frankfurt inzwischen in ganz Deutschland bei Drogenabhängigen als Einkaufsparadies für Rauschmittel aller Art bekannt. Dann waren da zweitens noch die internationalen Banken, die an die Taunusanlage angrenzten. Banker und Junkies passen nun einmal nicht besonders gut zusammen. Da die Banken in Frankfurt eine Menge Macht haben, mussten die Junkies letztendlich weichen.

Seitdem geht die Entwicklung hin zu Druckräumen (Drogenkonsumräume) und kontrolliertem Konsum, was sicherlich auch eine Menge Vorteile hat. Frankfurt ist damit ein gutes Beispiel, wie man vernünftig und verantwortungsbewusst mit dem Drogenproblem umgehen kann, ohne davor die Augen zu verschließen oder eine extrem regressive Drogenpolitik zu betreiben, welche das Problem nicht löst, sondern eher noch verschlimmert, wie es in anderen Städten leider üblich ist.

In Druckräumen sind immer Ärzte greifbar und dort stimmt es auch mit der Hygiene! In so einem Druckraum bekommt jeder seine eigene Schale mit Spitzbesteck. In dieser Schale findet man einen Löffel und etwas Wasser zum Aufkochen der Drogen, Watte und Alkohol, um die Stelle, an der die Droge injiziert werden soll, zu säubern, Ascorbinsäure, um das Heroin aufzulösen, ein Gummiband zum Abbinden der Venen und schließlich noch eine neue Spritze. Die Drogen muss man sich allerdings selbst mitnehmen und es darf weder im Druckraum noch davor gedealt werden. 

Schale mit Spritzbesteck
Hygiene war übrigens auch noch so ein Grund, warum die Taunusanlage platt gemacht wurde. Wenn es geregnet hatte, stand man im Zentrum zentimetertief in einer Mischung aus Matsch, Urin und Blut. Auch die Gerüche waren dement-sprechend atemberaubend… 

Ich persönlich weine der Taunusanlage keine Träne nach, aber sie war wohl ein notwendiges Übel in einer Übergangszeit.

Viele Grüße,
TomCAT


© Drogenweltblog 2011

Donnerstag, 22. September 2011

Becky - Das erste Mal mit Drogen über die Grenze endete nass, pleite und hungrig in Rom

Eine wunderschöne Reise mit Drogen im Gepäck

Matthias und ich lernten schließlich eines Tages, als Volksfest in unserer Stadt war, Andy kennen, einen jungen Mann aus einem nahegelegenen Dorf, der auch kiffte und total gut drauf war. Eigentlich war er sehr gutaussehend (fand meine Mutter immer), aber das habe ich gar nicht gesehen, weil ich erstens viel zu verliebt in Matthias war und Andy zweitens mit meiner Freundin Christiane zusammen kam. Andy war schon eine auffällige Erscheinung, mit seinem weiten, langen, schwarzen Mantel, den er oft trug und seine schwarzen Haare. Meine Freundin Christiane dagegen hatte wasserstoffblondes ewig hoch auftoupiertes Haar und beide waren ziemlich groß; sie sahen zusammen einfach toll aus! Andy wurde schon bald mein bester Freund. Naja, ich habe ein unglaubliches Talent, nie zu merken, wenn nahestehende Menschen mehr von mir wollen als nur Freundschaft. Nach dem großen Betrug meiner besten Freundin, der in einigen Monaten passieren würde, hatte ich auch nur noch männliche beste Freunde und Bezugspersonen, bei denen ich so manches Mal falsch lag, was ihre Gefühle mir gegenüber anging. Dass Andy eigentlich in mich verliebt war, wurde mir erst viel, viel später, kurz vor seinem Tod, bewusst.

Matthias arbeitete als Gas-/Wasser-Installateur und ich ging in die Realschule. Es war kurz vor den Sommerferien und ich musste in Deutsch noch ein Referat halten. Das Thema konnte ich mir aussuchen. Matthias´ Bruder war bei der Polizei beschäftigt und auf Nachfrage gab er mir bereitwillig sämtliche neue Broschüren über Drogen, insbesondere über „Crack“, das in der Zeit in den großen „Rauschgiftstädten“ wie Berlin, Hamburg und Frankfurt gerade im Kommen war, und so stand mein Thema auch schon fest! Was soll ich sagen, ich hatte bei diesem Referat die beste Note, die ich und auch die anderen in meiner Klasse je in einem Referat hatten, nämlich eine 1- bekommen (unsere alte Deutschlehrerin sah nicht nur original aus wie eine Hexe aus einem Märchenbuch, sie hatte auch noch einen relativ hohen Standard in Deutsch). Immerhin kannte ich mich mit Drogen ja auch noch praktisch sehr gut aus und ich konnte per Tageslichtprojektor (heutzutage gibt es Beamer) viele Bilder vorzeigen. 

Nun stand die Klassenfahrt nach Bozen/Brixen in Italien an und ich war schon froh, dass meine Ma das Geld dafür auftreiben konnte. Schließlich ergab sich kurz vor der Abfahrt ein Problem damit, dass ich noch keine Pille nahm und ich doch schon relativ regelmäßig Sex mit Matthias hatte - mit Kondomen halt. Einestages platzte ein Kondom und ich war am nächsten Tag sowas von beunruhigt, weil es - nach einigem Nachschlagen in meinem Kalender - auch noch meine fruchtbaren Tage sein mussten. So habe ich das erste und einzige Mal in meinem Leben in der Schule blau gemacht. Meine Freundinnen machten das öfter, aber ich war dazu viel zu pflichtbewusst und ich wollte meiner Mutter keinen Ärger machen. So legte ich meiner Mutter ein Blatt Papier vor, in dem ich oben eine Entschuldigung für das Schwimmen wegen der Monatsblutung schrieb und sie nach viel Platz dazwischen unterschreiben ließ. Das obere Stück des Blattes bezüglich des Schwimmens schnitt ich weg und schrieb über der Unterschrift meiner Ma, dass ich wegen Krankheit an diesem Tag überhaupt nicht zur Schule kommen kann. Ich hatte so eine wahnsinnige Panik und brutal Angst! Dann fasste ich mir ein Herz und ging an diesem Vormittag heimlich und allein zum ersten Mal zum Frauenarzt (nicht mal Matthias wusste davon) und er verschrieb mir nach der Untersuchung die „Pille danach“ und die normale „Pille“. Die „Pille danach“, das waren 3 kleine Tabletten, wobei ich die erste gleich nehmen musste, die zweite 12 Stunden danach und die dritte nochmal 12 Stunden später. Die dritte Tablette war schließlich an dem Morgen dran, als wir die Klassenfahrt hatten. Wir fuhren im Bus nach Italien und mir wurde so dermaßen schlecht, dass ich mir vom Gebläse Wind ins Gesicht blasen ließ. Als wir an der Europabrücke endlich eine Pause einlegten, lief ich aus dem Bus hinter das nächste Kiosk-Häuschen und kotzte mir die Seele aus dem Leib – im wahrsten Sinne des Wortes. Ich kann mich kaum erinnern, dass Kotzen jemals zuvor und danach so schlimm war! Noch heute kann ich mich sehr gut daran erinnern und ich weiß noch, dass ich mir damals dachte, dass ich das nicht überlebe. Keiner wusste Bescheid, außer meiner Freundin Sabrina und so stieg ich wieder in den Bus ein und dachte so bei mir: „Jetzt hast du also dein Kind gekotzt!“. Einen Tag später ging es mir wieder etwas besser und es war auch die richtige Entscheidung. Ich war 15 Jahre alt und die Beziehung mit Matthias dauerte auch nicht besonders lange, was ich damals zwar nicht wusste, vielleicht aber bereits ahnte, denn er betonte immer wieder, wie wichtig ihm seine Freiheit war. Wäre es damals zu einer Schwangerschaft gekommen, dann wäre mein Kind jetzt ein Jahr älter als meine Schwester Sarah! Da wäre Sarah schon Tante gewesen, noch bevor sie auf der Welt war! Man kann bei einer „Pille danach“ ja nicht sagen, ob man nun schwanger gewesen wäre oder nicht, aber dennoch machte ich mir viele Gedanken und auch Vorwürfe deswegen.

Nun waren endlich die Sommerferien und wir (Matthias, Christiane, Andy und ich) wollten eigentlich nach Italien in Urlaub fahren (ja, schon wieder Italien, aber diesmal privat, denn eine Reise mit der Schule ist ja nicht wirklich Urlaub…). Leider musste aber Matthias arbeiten und Christiane durfte von ihren Eltern aus nicht mitfahren und so haben beide Andy und mir gesagt, dass stattdessen doch wir beide alleine fahren sollen. Andy hatte zu der Zeit einen roten Kadett älteren Baujahres und so machten wir zu zweit eine Italien-Rundreise. Ich hatte ja noch keinen Führerschein und so musste Andy dauernd autofahren. Ich las ihm unterwegs einige U-Comics (kennt die noch wer?), vor allem die „Freak Brothers“, vor. Doch nach 7 Stunden pausenlosen Fahrens ist es passiert: Andy fielen während der Fahrt in der Toskana mitten in einer Kurvenstrecke die Augen zu und ich sah nur noch die Mauer auf uns zukommen. Kurzerhand griff ich ihm ins Lenkrad und Andy war dadurch so geschockt, dass er wieder hellwach war bis wir in Follonica an einem kleinen Camping-Platz ankamen. Wir bauten unser kleines 2-Mann-Zelt auf und stellten fest, dass die zwei Stangen nicht passten, weil sie viel zu kurz waren. Wir behalfen uns mit je einer Cola-Dose und damit passte es optimal. Leider fielen die Dosen immer wieder um, während wir schliefen und damit fiel unser Zelt auch immer wieder in sich zusammen, worüber wir uns regelmäßig kaputt lachten. Wir blieben ein paar Tage dort, sonnten uns am Strand und kochten vor unserem spartanischen Zelt selber meistens Nudeln. Ich liebe Nudeln, das ist meine absolute Leibspeise, aber die Nudeln auf dem Campingplatz waren die besten, die ich je gegessen habe. Wir schütteten einfach die fertige Nudelsoße und den Käse in den Topf mit den fertigen Nudeln und es schmeckte super! 

Als unser Gaskocher nicht mehr funktionierte, gingen wir in ein Geschäft (in dem sie leider nur italienisch sprachen, besser gesagt: leider sprachen wir kein italienisch!) und Andy hat denen mit Händen und Füßen versucht zu erklären, was ein Gas-Strumpf ist, welcher nämlich an unserem Kocher kaputt war. Endlich bekamen wir, was wir wollten und Andy baute einen „Zwilling“, als wir wieder am Zelt waren. Ein „Zwilling“ - das sind zwei Joints, die in ein aus Pappe gefertigtes Mundstück gesteckt werden. Bringt eigentlich nicht sooo viel mehr, klar, man zieht gleichzeitig an zwei Joints an, aber vor allem sieht es spektakulär aus! Ebenso spektakulär sah auch das Apfel-Rauchen aus. Das hat auch Andy erfunden. Dabei macht man in einen Apfel zwei Löcher, wie bei einer Erdpfeife und in ein Loch kommt dann die Haschisch-Tabak-Mischung (wieder mit Tabak-Boden darunter). An dem anderen Loch zieht man an, während man die Mischung anzündet. Für jemanden, der von Weitem zusieht, schaut es aus, als ob man an der einen Seite von dem Apfel abbeißt und auf der anderen Seite Rauch raus kommt! Sehr witzig! Besonders die Gesichter der Zuschauer! Und es ist für die Lunge nicht so stark durch die Feuchtigkeit des Apfels! Naja, das waren halt so Spielereien...

Natürlich haben wir Haschisch nach Italien mitgenommen und das habe ich mir damals bei beiden Grenzen in Österreich und in Italien (ja, damals gab es noch richtige Grenzen) in die Unterhose gesteckt. Zu dieser Zeit hatte ich ja noch keinerlei Eintragungen wegen eines BtmG-Vergehens und meine Weste war noch blütenweiß, deshalb gab es auch keine Probleme. Trotzdem schoss mir das Adrenalin in die Adern und es war sehr aufregend an den Grenzübergängen. Meine erste Bewährungsprobe bei Beamten, wo man so unschuldig und unauffällig wie möglich zu wirken hatte. Das konnte ich schon immer gut, was mich noch so einige Male retten sollte... Wenn ich mir einrede, dass ich nichts zu verbergen habe, dann kann ich das auch ausstrahlen. 

Plötzlich fing es an zu regnen und es hörte auch nicht mehr auf. In Italien kommt es schon mal vor, dass es auf einmal so dermaßen schüttet, dass man meinen könnte, die Sintflut käme zurück. Wir packten unser Zelt zusammen, welches voll nassen Sandes war und fuhren weiter in Richtung Rom. Andy´s Auto hatte unten an der Beifahrerseite am Boden ein Loch und so hatte ich sozusagen ein Fußbad im Fußbereich des Beifahrersitzes, in dem ich meine sandigen Füße waschen konnte. Anfangs war das noch ganz lustig, aber mit der Zeit nervte es, wenn das Wasser bei jeder Bremsung auf mich und den Sitz überschwappte und so benutzte ich eine leere Tabak-Dose, um das Wasser während der Fahrt aus dem Fenster zu schöpfen. 

Nach einigen Stunden, die wir an äußerst beeindruckenden Landschaften vorbei fuhren, kamen wir schließlich in Rom an. Andy wurde fast wahnsinnig mit dem unpraktischen, riesigen Stadtplan, den wir hatten (tja, ein Navi gab es damals ja noch nicht) und vor allem verzweifelte er mit den ganzen Einbahnstraßen, aus denen die ganze Stadt zu bestehen schien. Einbahnstraßen und Kreisverkehre! Leider war es genau die Mittagszeit und damit Siesta und alle Banken hatten zu. Wir hatten keine Lire mehr (ja, damals gab es auch noch keinen Euro) und wir hatten sooo Hunger. Wir trennten uns und suchten zu Fuß eine Bank, die geöffnet hatte. Ich wurde sofort von so einem Römer angemacht und als Andy das von weitem sah, kam er sofort her und „rettete“ mich. Mittlerweile hatte es auch hier angefangen zu regnen und ich hatte einen dünnen weißen Rock an und ein weißes Oberteil, ansonsten war ich barfuß. Alles, was weiß war, wurde durch den Regen durchsichtig und so fiel ich einigermaßen auf, als wir uns den Vatikan, das Kolosseum, die Spanische Treppe, den Trevi-Brunnen und sämtliche anderen Sehenswürdigkeiten ansahen! Bis wir Lire und etwas zu essen kriegten, mussten wir warten, bis nachmittags die Siesta vorüber war. Frisch gestärkt wollten wir uns schön langsam wieder auf die Rückfahrt machen. Aber da hat Andy nicht mit meinen Eigenarten gerechnet! Ich nehme aus allen Urlaubsländern etwas Sand und Meerwasser mit. Da ich das in Follonica versäumt hatte, suchten wir um Rom das Meer. Es war bereits Nacht und stockdunkel, als Andy anhielt und laut Landkarte meinte, dass wir ziemlich nah am Meer sein müssten. Es war da aber nur ein Zaun und dahinter Strand und Meer. Er stieg mit zwei leeren Plastikflaschen über den Zaun und eilte zum Meer, um eine Flasche davon mit Meerwasser zu füllen. Gerade als er die zweite Flasche mit Sand füllen wollte, hörte er ein Knurren. Es war schließlich ein Hund, der das Grundstück, in dem er eingestiegen war, bewachte. Ich schrie und er rannte was das Zeug hielt, warf die Flaschen über den Zaun und schaffte es gerade noch vor dem Hund, selbst auch über den Zaun zu klettern. Puh, dieses Urlaubs-Souvenir war hart erkämpft! 

So fuhren wir über den Garda-See, an dem wir noch Pause machten und dann noch über Pisa, wo wir auch noch zum Essen gingen und Fotos machten (wie fotografiert man einen schiefen Turm?) wieder zurück nach Deutschland. Vorher kauften wir noch ein paar Holz-Pfeifen als Souvenir und als Gebrauchsgegenstände, die heute noch meine Wand zieren. Wir kamen irgendwann um 1:00 Uhr früh bei mir zuhause an. Andy kam noch mit zu mir in mein Zimmer und flocht mir bis 6:00 Uhr früh viele, viele, kleine Zöpfe in mein Haar, damit ich am nächsten Tag für Matthias hübsch aussehe …

Das war der zweitschönste Urlaub meines Lebens (der schönste ist erst ein Jahr her). Da konnte ich Kraft schöpfen für das, was noch alles kommen sollte…
Nächstes Mal mehr!

Viele Grüße,
Becky

© Drogenweltblog 2011

Becky im Kiffer-Paradies

Plötzlich war alles anders!

Eigentlich war ich ja früher schon oft mit Leuten zusammen, die regelmäßig mit Haschisch zu tun hatten. Erst schon als Kind, während ich immer bei meiner Tante Miriam und ihren Rocker-Freunden dabei war und dann später im Alter von 13 Jahren, als ich mit ein paar Freundinnen mit den älteren Kiffern aus unserer Stadt („älter“ hieß damals, dass sie um die 18 bis 20 Jahre alt waren…) auf deren Festen rumgehangen bin. Sie haben damals alle Haschisch geraucht und viel Alkohol getrunken, aber vor unseren Augen haben sie nie mit Drogen herumhantiert. Sie waren zu uns irgendwie so wie große Brüder. Keiner von denen hat je mit einem Mädchen von uns was angefangen und außer 2 oder 3 Bier bekamen wir pro Party da gar nichts. Sie dachten sich wahrscheinlich, sie lassen uns lieber an ihren Festen mitmachen und haben ein Auge auf uns, als dass wir an die falschen Typen geraten und uns was passiert.

Aber jetzt, da ich mit Matthias zusammen war, verstand ich mich endlich auch als ein vollwertiges Mitglied sozusagen, weil ich zum ersten Mal ebenfalls als Konsument dabei war. Ich lernte Matthias´ ganzen Freundeskreis kennen und das waren einige! So viele neue Leute! Es war eine aufregende Zeit! Damals war das Kiffen für mich wie so eine Art Religion. Das ganze Joint-Bauen und Herumreichen von einem zum anderen war wie ein Ritual. Jeder zog ein paar Mal am Joint an und gab ihn dann weiter, so dass jeder einmal dran kam. Das war so in unserer Stadt. Etwas schwierig wurde es erst dann, wenn wir mit Leuten aus dem Nachbar-Dorf Haschisch rauchten. In dem Dorf, in dem Stefan und auch der Hessische Bajuware wohnten, war das Rauch-Ritual geringfügig anders. So gab es auch bei den Kiffer-Gewohnheiten Unterschiede zwischen bayerischen Dörfern und Städten, wie auch manche Ausdrücke in der Sprache. Der bayerische Dialekt ist ja sowieso sehr speziell, aber es gibt auch da noch enorme Unterschiede, die wahrscheinlich von Nicht-Bayern gar nicht wahrgenommen werden. Vermutlich ist das aber überall so und jedes Dorf und jede Stadt – egal in welchem Bundesland – hat seinen eigenen Dialekt und seine ganz individuellen Wörter. Jedenfalls war es in dem Nachbardorf üblich, dass jeder so lange an einem Joint anzog, bis er etwas davon gemerkt hat. So gingen in der Runde dann eben einige leer aus und man baute dann den nächsten Joint oder aber, wenn man es wusste, ließ man vorsichtshalber meistens in weiser Voraussicht gleich schon mal zwei Joints gleichzeitig kreisen. Aus diesem Grund entstanden damals auch Riesen-Joints, gebaut mit mindestens 10 Zigaretten-Blättern (Papers). 

Zusätzlich zu dem Rauch-Ritual und den neuen Leuten hat mich Matthias auch in sämtliche andere neue Welten eingeführt… So lernte ich in diesem Jahr viele neue Filme kennen und lieben und ganz viel neue Musik! Ich verstand auch so Filme wie „Hair“, „The Wall“, „Woodstock-Festival“, „Keoma“, „Warriors“, „Quadrophenia“, usw., als eine Art Religion. Vor allem „Hair“! Die Auffassung, dass alle in Frieden und Freiheit miteinander leben mit freier Liebe und den Konsum von „weichen“ Drogen gefiel mir sehr. Klamottenmäßig war ich ja bereits im Hippie-Look unterwegs und meine Gesinnung hat sich sozusagen automatisch angepasst, denn es schien mir beinahe so, als ob das meine wahre Natur war. Ich ging mit Matthias auch auf so einige Demos und zu Veranstaltungen von der Friedensinitiative unserer Stadt. Es fühlte sich so an, als hätte ich endlich meine Bestimmung und meine wahre Natur gefunden - so als hätte ich endlich zu mir selbst gefunden! Im Grunde hat sich diese Einstellung bis heute nicht geändert – bis auf einige Einschränkungen, denn ich habe im Laufe der Jahre auch feststellen müssen, dass die „freie Liebe“ so ihre Tücken hat und dass für ein friedliches Leben auch das Umfeld passen muss. 

Außerdem eröffnete sich auch eine völlig neue Welt der Musik für mich! Zwar hat Musik mein ganzes Leben begleitet, weil bei uns zuhause immer das Radio lief, aber erst da habe ich verstanden, dass man Musik fühlt und nicht nur hört. Alles, was wir damals unternahmen, war von Musik begleitet. „Pink Floyd“, „Planet P.“, „Andreas Vollenweider, „Sade“, „Eloy“, „Broken Home“, „America“, „Neil Young“, The Sensational Alex Harvey Band" und „Eric Clapton“ fallen mir da auf Anhieb ein.

Ich empfand das Haschischrauchen keineswegs als Absturz oder als etwas, das mir schadete. Vielmehr hat es mir gut getan und ich nahm mein Leben bewusster wahr. Darüber hinaus musste ich jetzt nicht mehr unkontrolliert irgendwelche Tabletten nehmen oder rauchen und ich hatte auch kein Verlangen mehr danach, mir die Arme aufzuritzen. Wir waren ganz viel in der Natur. Mit Matthias´ Jeep machten wir die Gegend unsicher. 

Meine Tante & mein Onkel beim Erdpfeife-Bauen
Im Wald bauten wir uns öfter mal eine Erdpfeife und hörten Musik dabei. Eine Erdpfeife wird – wie der Name schon sagt – in die Erde hinein gebaut. Es ist nicht ganz so leicht, denn man muss zwei kleine Löcher am besten in weichem Lehmboden bohren, die sich unter der Erde treffen. Während man in ein Loch ein Röhrchen steckt (man nimmt da am besten so ein Bambus-Rohr, das man im Wald oder auf der Wiese findet und aushöhlt), kommt in das andere Loch als „Boden“ etwas Tabak und darauf dann die Haschisch-Tabak-Mischung. Man kniet sich davor und zieht am Röhrchen, während man die Mischung anzündet. Eine Erdpfeife wirkt so dermaßen stark, dass ich danach meistens für eine Weile erst einmal im Gras liegen geblieben bin…

Erdpfeife


Eimer-Rauchen
Es gibt schließlich auch so Dinge wie das „Eimer-Rauchen“, aber das ist bedeutend weniger romantisch und natürlich und wird meist daheim konsumiert, aber es wirkt eigentlich ebenso stark wie die Erdpfeife. Dabei schneidet man eine Plastikflasche unten ab, legt einen Joint zwischen den Fingern so auf den offenen Hals der Flasche, dass sich der Rauch beim langsamen Herausziehen der Flasche aus einem mit Wasser gefüllten Eimer im Innenraum der Flasche sammelt. Schließlich geht man mit dem Mund an die Flaschenöffnung und katapultiert den gesamten Rauch auf einmal in seine Lunge, indem man die Flasche wieder nach unten ins Wasser drückt.
Für die Lunge ist Haschisch natürlich nicht so toll, laut Wikipedia ist ein Joint 50 mal so schädlich wie eine Schachtel Zigaretten. Dennoch fand ich schon immer, dass Marihuana und Haschisch legalisiert werden müssten. Der Meinung bin ich eigentlich auch heute noch und so ist Cannabis die einzige Droge, die ich auch heute noch ab und zu konsumiere. Im Vergleich zu Alkohol richtet das Rauchen viel weniger Schaden an. Abgesehen davon ist Cannabis eine friedliche Droge und ich habe auch noch von keinem gehört, der an einer Cannabis-Überdosis gestorben ist. Außerdem würde kein Cannabis-Konsument aggressiv werden und beispielsweise seine Frau und Kinder schlagen oder anderweitig Amok laufen. Kiffer sind eher ruhig und froh, wenn ihnen keiner was tut! Ganz anders als bei Alkohol! Dabei ist aber zu erwähnen, dass es dieses holländische Marihuana, welches heutzutage weitverbreitet zu finden ist, sehr in sich hat, denn es ist über Jahrzehnte so gekreuzt und gezüchtet worden, dass es einen THC-Gehalt von bis zu 20 % enthält und somit nicht mehr als "weiche Droge" einzustufen ist. Die Wirkung davon ist enorm stark! Einige Jugendliche haben ernsthafte Probleme und kriegen vor lauter Rauchen ihr Leben nicht mehr auf die Reihe. 

Allerdings ergaben sich damals auch so einige Schwierigkeiten. Zum einen ging mir die besorgte Frage meiner Mutter: „Hast du geweint oder warum hast du so rote Augen?“ mit der Zeit ziemlich auf den Geist und ich hatte natürlich auch ein schlechtes Gewissen, sie jedes Mal anzulügen und zu versuchen, sie mit der immer gleichen Antwort wieder zu beruhigen, nämlich: „Ach, weißt du Mama, das kommt vom Luftzug beim Fahren im offenen Jeep!“. Meistens war sie damit zufriedengestellt, aber dennoch hatte sie so ihre Zweifel. So habe ich schließlich auch meine angeritzten Arme immer meinem armen Perserkater in die Schuhe (oder Pfoten?) geschoben.

Außerdem war es so, dass drei von uns sechs guten Freundinnen, die wir uns immer am Stammtisch getroffen haben und so lange so eng befreundet waren, sich für die illegalen Drogen interessierten und die beiden Freundinnen Sabrina und Christiane auch immer öfter mit mir zu Matthias mitgegangen sind und dann auch mitgeraucht haben. Die anderen drei Mädchen waren davon überhaupt nicht begeistert und auch einige andere aus unserer früheren Clique. So hat sich das alles zerschlagen und ich habe seitdem die drei Freundinnen, die „brav“ geblieben sind, nicht mehr gesehen, bzw. keinen Kontakt mehr gehabt. Das war sehr schade, auch wenn viele neue Bekannt- und Freundschaften dazu gekommen sind. Sabrina, damals meine beste Freundin, war sehr sauer und neidisch, als ich ihr von meinem ersten Joint mit Matthias erzählte und so nahm ich sie relativ schnell mit zu ihm. So fuhren wir mit ihr mal mit dem Jeep ins Grüne, rauchten einen Joint und fuhren schön langsam wieder in unsere Stadt zurück, weil wir zu Matthias heim wollten. Da wurde Sabrina schlecht und sie kotzte schließlich mitten in der Stadt hinten aus dem Jeep raus! Tja, das war nicht so toll, aber ich hätte es wissen müssen, denn mir wurde beim ersten Mal ja auch so übel. 

Ich fühlte mich wohl zu dieser Zeit, denn endlich hatte ich nicht nur einen Freund, der ein Auto hatte, sondern der mich auch noch regelmäßig mit Haschisch versorgte. Damals rauchten wir den. „Grünen Türken“, so hieß der damals (Informationen darüber im Anhang). Haschisch kostete damals 12,50 DM pro Gramm. Manchmal gab es da aber auch schon den sogenannten „Eier-Shit“, das war ein Stück dunkelbraunes Haschisch von 250 Gramm (ein ganzes Ei wog so viel) und darauf war dann oft noch ein goldener Stempel aus Marokko. Das Stück Haschisch war geformt wie ein ovales Ei und außen war es dunkelbraun und innen etwas gelblich (darum der Name). Das war dann immer ein absolutes Schmankerl! 

Das war also der Anfang meiner Drogenkarriere.

Liebe Grüße,
Becky


© Drogenweltblog 2011


Informationen zum "Grünen Türken"

Das Harzpulver aus den türkischen Pflanzen wird unter Hochdruck und großer Hitze in Kalkgruben gepresst. Durch diesen Prozess entsteht später das charakteristische Knackgeräusch, das es beim Zerbrechen macht. Die manchmal leicht grüne Farbe kommt angeblich daher, dass in der Türkei mit zermahlenen Grasblättern gestreckt wurde (was aber wirklich noch das humanste Streckmittel von allen ist!). Möglicherweise wird aber auch nur sehr grob gesiebt, wodurch viele grüne Pflanzenteile im Harz landen.

Die Türkei - ein Land zwischen zwei Kontinenten
Heutzutage kommen die typischen "Euro-Platten" nur noch selten aus der Türkei, sondern in der Regel aus Marokko. Der Opiumanbau hat das Cannabis in der Großproduktion eindeutig verdrängt. Der Qualität von türkischem Haschisch hat der Untergang der Massenproduktion allerdings auf keinen Fall geschadet. Wenn heute mal erhältlich, dann meist in guter Qualität. Die Potenz des Türken reicht von leicht bis mittel.  Der THC-Gehalt liegt bei handels-üblichen Sorten zwischen 5% und 8%, bei guten natürlich auch höher.

In den 20er Jahren haben türkische Zigaretten teilweise noch Haschisch enthalten. Seit 1925 ist Marihuana auch in der Türkei illegal, auf Druck anderer Staaten Europas. Wie gesagt wird heutzutage nicht mehr viel Dope produziert, die Türkei ist aber ein äußerst wichtiges Land für den Transit-Drogenhandel zwischen Asien und Europa.
 
Der klassische "Grüne Türke"


TomCAT´s Reise nach Goa - Teil 2

...nach weiteren verrückten Erlebnissen in Goa, endete die Reise letztendlich im hessischen Knast

Wenn man nach Indien oder überhaupt in 3.-Welt-Länder reist, dann sollte man nicht nur einen gesunden Magen haben, sondern sich auch von hiesigen Sicherheitsstandards verabschieden. Ich fuhr einige Zeit lang mit dem Motorradtaxis alle paar Tage von „Vasco da Gama“ nach „Calangute“, um dort Drogen zu kaufen. Eines Tages fuhr der Fahrer sehr langsam und als ich ihn darauf ansprach, meinte er auf halber Strecke, dass die Bremsen nicht funktionieren würden, aber ich solle mir keine Sorgen machen. Na ja, er war Hindu und glaubte an Wiedergeburt. Ich kam aber wie immer trotzdem gut an meinem Ziel an.

Was die Preise für Drogen angeht, so sind die zwar niedriger als bei uns (mit Ausnahme von Crack oder Koks), doch immer noch gepfeffert ist der Preis für Heroin. Hasch ist dagegen spottbillig. Ich habe für 100 Gramm Manali-Hasch umgerechnet etwa 20 Euro bezahlt. Bei Heroin kommt es darauf an, ob man das weiße aus Thailand oder Burma kauft oder das braune aus Indien oder Afghanistan. Für das weiße Heroin habe ich etwa 200 Euro bei 10 Gramm bezahlt, also ungefähr 20 Euro pro Gramm. Man muss aber dazu sagen, dass das weiße Heroin viel reiner ist, im Gegensatz zu dem Zeug, welches man hier bekommt. Erstaunlicherweise hatte ich später davon auch kaum einen Entzug, weil da nicht so ein Tablettenmist drin ist wie hier. Das braune Heroin kostet zirka die Hälfte, ist aber auch bei weitem nicht so stark.

Auch Extasy (XTC) gab es dort, aber das wurde dann meistens bei den berühmten Strand-Partys verkauft (Goa-Partys) und kostete etwa 5 Euro pro Tablette. Diese bekannten Strand-Partys finden fast ausschließlich um die Weihnachtszeit statt. Das ist dann auch die Hauptsaison dort und die Hotelzimmer kosten dementsprechend viel. Wer es nicht so mit der Zappelei zur Trance-Musik hat, dem empfehle ich die Vor- oder Nachsaison, entweder von Februar bis April oder von Oktober bis November. Von Mai bis September ist Monsunregen. Es regnet dann zwar nicht den ganzen Tag, aber die Regenschauer sind doch recht heftig und wenn man sich mit dem Motorrad fortbewegt, heißt es rechts ranfahren und einfach abwarten.

Natürlich sind die Strassen in Indien mit den hiesigen nicht vergleichbar und in der Regenzeit sind knietiefe Morast-Löcher in der Straße recht häufig. Erstaunlicherweise, hatte ich während der gesamten Reisezeit nicht einmal einen verdorbenen Magen, obwohl ich Leitungswasser getrunken habe und an Straßenständen alles Mögliche aß. Was ich auf jeden Fall empfehlen kann, sind die Zuckerrohrsaftpressen, die man dort überall findet. Zwischen zwei Metallrollen wird dort Zuckerrohr frisch ausgepresst und man kann es direkt trinken. Es schmeckt absolut köstlich und kostet nur wenige Rupien. In der Regel sind die Restaurants dort auf Touristen eingestellt und man kann das meiste bedenkenlos bestellen. Wenn man allerdings darauf aufmerksam gemacht wird, ein Gericht sei spicy, dann Vorsicht!!! Die südindische Küche kann sehr scharf sein und zwar viel schärfer, als wir das gewöhnt sind. Wenn ich ein Gericht empfehlen sollte, dann würde ich „Mutton Korma“ nennen. Obwohl viele Inder vegetarisch leben, findet man in der indischen Küche viele leckere Fleischgerichte. „Mutton Korma“ ist Lammfleisch mit einer Mandelsauce und man bekommt es auch hier bei vielen indischen Restaurants. Absolut empfehlenswert!!!. Es ist in Indien übrigens sehr wichtig, ob man Coca Cola oder Pepsi Cola trinkt. Diese beiden Firmen haben das Land auch mit ihren Kühlschränken überzogen. Jeder Straßenstand, der eine gewisse Menge von der braunen Limonade verkauft, erhält gratis so einen Coca- oder Pepsi-Cola-Kühlschrank. Coca Cola durfte auch eine Zeit lang gar keine Cola mehr in Indien verkaufen, weil sie zu viel Gewinn ins Ausland transferierten, bis dann die Regelung mit den Kühlschränken kam, welche dann auch von Pepsi übernommen wurde.

Was normale Zigaretten angeht, so sind sie in Indien sehr preiswert. Eine Packung mit 10 einheimischen Zigaretten kostet etwa 20 Cent. Auch Alkohol kostet sehr wenig und das Bier schmeckt auch ganz gut. Dann gibt es da noch den sogenannten Feni. Das ist so eine Art Likör, der aus Koksnüssen hergestellt wird. Aber Vorsicht – von dem Zeug bekommt man Kopfschmerzen! Goa war übrigens lange Zeit der einzige indische Bundesstaat, in dem Alkohol erlaubt war und es kann sein, dass das heute noch so ist. In anderen indischen Staaten konnte man als Ausländer einen Erlaubnisschein für Alkohol bekommen, auf den die Einheimischen ganz scharf waren, und die man dann gut verkaufen konnte.

Wenn man sich in „Vasco da Gama“ abends am Hafen herumtreibt, findet man eine Menschenmenge, die aus allen Nationalitäten besteht und auch die berühmten leichten Mädchen, die es wohl in jedem Hafen gibt. Man kann sie recht gut erkennen, weil sie sehr grell geschminkt sind und auch recht offen ihre Dienste anbieten. Dass man hier wegen Aids & Co. aufpassen sollte, muss ich hier wohl nicht extra erwähnen.

Ganz allgemein sind die Inder ein freundliches und offenherziges Volk mit einem ausgeprägten Geschäftssinn. Fast jeder Inder, mit dem man näher zu tun hat, wird versuchen, mit dir ein Geschäft aufzuziehen, was aufgrund der komplizierten Gesetzeslage gar nicht so einfach ist.

Was mich angeht, so musste ich nach 1 ½ Jahren meine Zelte dort wieder abbrechen. Mein Vater hatte einen Schlaganfall gehabt und es war nicht sicher, ob er das überleben würde. Außerdem hatte ich meinen Pass verloren und das Konsulat wollte mir wegen des laufenden Haftbefehls nur ein Dokument für die Rückreise ausstellen. Außerdem hatte ich auch mein Visum überzogen, was zu einer kurzen Gerichtsverhandlung und 2000 Rupien (40 Euro) Strafe führte, ehe ich ausreisen durfte. Dann hatte ich auch noch das zweifelhafte Vergnügen, von zwei deutschen Polizeibeamten auf dem Rückflug begleitet zu werden. Danach saß ich einige Monate in Weiterstadt im Knast fest, bis ich mich dann doch entschlossen hatte, die ungeliebte Therapie zu machen.

Wer nach Indien fährt, der sollte das nicht wegen der Drogen tun. Es gibt dort wunderschöne kilometerlange Sandstrände, die Menschen sind freundlich und man kann dort sehr billig leben. Ohne Drogen kommt man mit 200 - 300 Euro pro Monat gut aus und man kann jeden Tag essen gehen und in einem (preiswerten) Hotel wohnen.

Viel Spaß beim Reisen!

TomCAT


© Drogenweltblog 2011

Samstag, 17. September 2011

TomCAT: Knast - was nun?

Wertvolle Tipps für einen Gefängnis-Aufenthalt

Jeder, der irgendwie mit Drogen zu tun hat, kann sehr schnell mit dem Gesetz in Konflikt geraten, sofern er sie nicht nur konsumiert. Dabei müsste er die Drogen aber schon geschenkt und konsumfertig vor sich hingelegt bekommen, denn der Erwerb sowie der Besitz ist ebenfalls strafbar. Wenn der Richter dann irgendwann bei wiederholten Delikten keine Arbeitsstunden oder Geldstrafen mehr verhängt, sondern eine Freiheitsstrafe, dann ist es soweit – Knast!

Einige Wochen bis Monate nach dem Urteil kommt dann mit der Post ein sogenannter Stellungsbefehl, durch den man informiert wird, bis wann man in welchem Knast antreten und seine Strafe absitzen muss. Außerdem steht da noch drin, was man mitbringen darf und was nicht. Hier sollte man nicht unbedingt alles glauben, was auf dem Papier steht! Mitnehmen sollte man - ganz wichtig – so viel Tabak wie möglich, ob man nun Raucher ist oder nicht! Der Knast ist wie ein Parallel-Universum und Tabak ist dort eine Währung, genauso wie Bargeld. Man kann fast alles dagegen eintauschen, sogar einen kleinen Fernseher und - wer will – einen Ghettoblaster, beides sollte man gegen die Langeweile mitnehmen. Im Stellungsbefehl steht zwar meistens drin, dass man diese Dinge extra anliefern lassen muss, aber die meisten Gefängnisse erlauben, dass man die Sachen dann schließlich doch mitbringen darf. Ein Anruf bei der zuständigen JVA verschafft schließlich Klarheit. Häufig gibt es auch Leih-TV-Geräte, aber man muss dann monatelang darauf warten, bis einer frei wird und in dieser Zeit ist man vor Langeweile dann schon fast verrückt geworden...! Fernseher und Radios müssen in der Justizvollzugsanstalt verplombt werden. Dabei werden sie geöffnet und durchsucht, damit nichts eingeschmuggelt wird. Das kostet etwa 15 Euro pro Gerät. Außerdem sind in der Regel auch noch folgende Dinge erlaubt: Playstation 1 (nur die 1!!!), Schreibmaschine ohne Speicher, 10 CD´s, Schach-Computer, Radiowecker und Taschenrechner - aber alles ohne Speicher! Sollte man also seine Gedanken und Erlebnisse da drin festhalten und aufschreiben wollen, hält man sich am besten an das gute alte Tagebuch.

Man bekommt im Knast Klamotten und Schuhe. Privatkleidung ist für Häftlinge, die wegen eines Drogenvergehens einsitzen, verboten (außer in einigen Bundesländern in der U-Haft). Wenn man 2 Paar Schuhe mitnimmt und ein Paar davon Turnschuhe sind, dann darf man die Turnschuhe mit rein nehmen. Ich kann das nur empfehlen, weil die Turnschuhe, die vom Knast gestellt werden, äußerst unbequem sind.

Was das liebe Geld angeht, so sollte man zumindest genug für die Verplombung der Elektrogeräte mitnehmen, weil die sonst auf der Kammer liegen bleiben und einem nicht ausgehändigt werden! Früher konnte man sich Kohle schicken lassen, mit dem man dann in den Knastläden einkaufen konnte, aber das geht nur noch in ganz wenigen Gefängnissen, weil sich das Gesetz geändert hat. Vom Grundsatz her sollte man von dem Schotter einkaufen, das man im Knast verdient. Das Problem dabei: Es gibt viel zu wenig Arbeit für alle Arbeitswilligen und man muss monatelang darauf warten! Um überhaupt erst einmal die nötigsten Dinge kaufen zu können, kann man für 100 Euro einen sogenannten Sondereinkauf machen. Diese Sondereinkäufe sind als Ersatz für Pakete eingeführt worden, die einem liebe Daheimgebliebene schicken konnten, was jedoch ab September 2010 nicht mehr erlaubt ist. Das Geld dafür muss man sich zweckgebunden von draußen überweisen lassen - man kann es also nicht einfach mitbringen! Ja, das ist alles etwas kompliziert und das führt unweigerlich dazu, dass es einige Zeit dauert, bis man die wichtigsten Sachen, die man benötigt, so einigermaßen beisammen hat... Naja, es soll ja eine Strafe sein und das wird einem durch die ganzen Einschränkungen sehr schnell bewusst.

Diejenigen, die im Methadon-Programm sind, sollten auf jeglichen Beikonsum von illegalen Drogen vor der Haft verzichten, sonst wird man gnadenlos ausdosiert! Das passiert übrigens auch dann, wenn man während der Haft positiv auf irgendwelche Betäubungsmittel getestet wird! Drogen sind im Knast sinnlos teuer! So bezahlt man beispielsweise für 1 Gramm Haschisch 20 - 50 Euro. In letzter Zeit ist im Knast das Substitutionsmittel „Subutex“ groß in Mode gekommen. 1 mg davon kostet etwa 10 Euro (vor allem Drogen sind in Tabak zu bezahlen). Wer nun auf die Idee kommen sollte, seinen Einkauf mit mitgebrachten Drogen aufzubessern, dem sei gesagt, dass man bei Verdacht inzwischen sogar geröntgt wird, um die Drogen aufzuspüren!

Wer alle diese Ratschläge beherzigt, der vermeidet eine Menge Frust und davon gibt es im Knast ja sowieso schon mehr als genug. Man sollte auch immer daran denken, dass die lieben Mitgefangenen keine Chorknaben sind! Häufig wird geklaut. Sämtliche Regeln unterscheiden sich etwas von Knast zu Knast und vor allem von Bundesland zu Bundesland. Ich musste meine Strafe in Hessen absitzen, da ist es im Vergleich zu einigen anderen Bundesländern noch einigermaßen human.

Zum Schluss noch einen Tipp zum Umgang mit den Beamten. Das sind auch nur Menschen und als solche gibt es diejenigen, mit denen man gut auskommt, aber eben auch solche, die sehr schwierig sind. So wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es eben auch zurück!

Hoffentlich müssen nicht allzu viele diese Erfahrungen im Knast machen, denn egal, wie lange man dort einsitzen muss, hinterlässt diese Zeit bei jedem seine Spuren…

Euer TomCAT

© Drogenweltblog 2011