Sonntag, 4. September 2011

Becky - Süchtiger Idiot zeigt missglückten Drogendeal bei der Polizei an!!!

So kann ein Deal auch in die Hose gehen…

- eine weitere Geschichte aus Becky´s Leben -

Gerade habe ich meine Unterlagen und diverse alte Aufzeichnungen durchgesehen, um mich an einige Dinge besser erinnern zu können. Dabei sind mir auch einige Zeitungsartikel über so manche Schandtaten von meinen Freunden in die Hände gefallen. Deshalb möchte ich heute mal zwischendurch über die Geschichte von unseren Freunden Robert und Hans schreiben. Die Namen der Betroffenen und die der Städte, in denen das alles passierte, werde ich auch in den dazugehörigen Zeitungsartikel aus verständlichen Gründen :-) verfremden, bzw. ändern. Schlimm genug, dass einem solche Aktionen sowieso – zumindest bei Bekannten – ein Leben lang verfolgen.

Also, grundsätzlich muss man ja sagen, dass es für Leute, die mit illegalen Drogen zu tun haben, nicht gerade angebracht und erstrebenswert ist, mit ihren Aktionen in die Zeitung zu kommen. Wenn das passiert, dann handelt es sich um diese Art von Aktivitäten, welche passieren, wenn man vor lauter Verzweiflung über die Sucht, den drohenden Entzug und die Finanznöte nicht mehr darüber nachdenkt, was man da eigentlich tut. Solche Aktionen kommen dann in die Zeitung und da die Akteure darauf meistens nicht gerade stolz sind, erfährt man auch als Freund und guter Bekannter oft erst aus der nächsten Tageszeitung davon. – Im besten Fall, denn im schlimmsten Fall bekommt man es dadurch mit, dass die Polizei plötzlich vor der eigenen Tür steht mit einem Durchsuchungsbefehl…

Damals waren mein langjähriger Freund Stefan und ich bereits heroinsüchtig. Unseren Drogenkonsum konnten wir nur dadurch bestreiten, dass Stefan Heroin an unsere Freunde und Bekannte verkaufte. In Bayern sind die Drogen zur damaligen Zeit verdammt teuer gewesen, muss man wissen (was sich bis heute kaum geändert hat). Stefan hat jedoch nur an solche Leute Drogen verkauft, die erstens sowieso schon süchtig und zweitens alt genug waren. Robert und Hans sind zwei Brüder, die älter waren als wir und in der gleichen Ortschaft wohnten wie Stefan. Jedenfalls kamen die beiden auch manchmal vorbei, ohne Geld zu haben und Stefan hat ihnen dann entweder ein bisschen geliehen oder ihnen zumindest einen „Affentöter“ geschenkt (ein „Affentöter“ ist gerade mal so viel Stoff, dass der Entzug wenigstens erst einmal aufhört). Leider hatten wir zu der Zeit gerade selber kaum etwas, weil wir auch auf die nächste Lieferung unseres Dealers warteten und konnten deswegen nichts hergeben. So wollten Robert und Hans zu einem anderen Bekannten fahren, der auch noch Heroin verkaufte. Der aber war nicht so gut mit ihnen befreundet und gab sowieso grundsätzlich ohne Geld keine Ware her. So kamen sie auf die Schnapsidee, im Nachbarort einen Termin mit einem jüngeren Türken, namens Mehmet zu vereinbaren, um ihm Heroin zu verkaufen. Mehmet kam schließlich zum verabredeten Ort. Was er dabei jedoch nicht wusste, war, dass die beiden Brüder gar keinen Stoff dabei hatten und eigentlich nur Geld brauchten. So bedrohten sie ihn schließlich in ihrem Auto mit einer Pistole und ließen sich 500 DM von ihm geben, womit er eigentlich 4 Gramm kaufen wollte. Sie warfen ihn also kurzerhand aus dem Auto und holten sich bei ihrem Dealer schließlich Stoff für sich selbst. Mehmet aber, total entsetzt über das Geschehene und wohlwissend, dass der Entzug auch bei ihm jeden Moment voll einsetzen würde und er nun aber auch kein Geld mehr hatte, ging zur nahegelegenen Polizeistation und zeigte die beiden Brüder an. Er erzählte der Polizei brühwarm alles über den missglückten Drogendeal und bekam schließlich selber später Post vom Staatsanwalt. Bei Hans und Robert jedoch wurde ein paar Stunden später eine Hausdurchsuchung durchgeführt, bei der auch die Pistole gefunden wurde. Natürlich wurden auch Drogen entdeckt und noch einige dazugehörige Utensilien (Spritzen, usw.), die sie noch versucht hatten, aus dem Fenster zu werfen. Die Polizisten haben aber alles gefunden. Es war ja auch ein Großangebot an Ordnungshütern, die damals vor Ort waren. In Bayern werden Drogenvergehen sehr streng geahndet. Beide Brüder mussten für einige Zeit ins Gefängnis. Das war für beide das erste Mal, dass sie in den Knast mussten und das nach jahrzehntelangem Drogenkonsum! So lange geht das in Bayern und vor allem in einer Kleinstadt nur selten gut. In diesem Fall aber hat der Gefängnis-Aufenthalt so gewirkt, dass beide clean waren, als sie wieder heraus kamen und danach keine harten Drogen mehr angefasst haben. Sie gehen nun brav ihrer Arbeit nach und gründeten beide kurze Zeit später eine Familie. Tja, bei manchen Menschen wirkt sich eine Inhaftierung im Nachhinein auch positiv aus. Aber das geschieht in den seltensten Fällen, kann ich aus Erfahrung und Beobachtung sagen. Mehmet, der als türkischer Staatsbürger schon sehr viele Einträge in seiner Strafakte vorzuweisen hatte, wurde schließlich einige Zeit später aus Deutschland ausgewiesen. Zum Glück wurden Stefan und ich damals in diese Aktion nicht mit hinein gezogen, aber wir hatten dafür bei anderen Gelegenheiten noch oft genug Probleme mit der Polizei, dazu aber ein anderes Mal mehr.

Es geht meistens schlecht aus, wenn man bei der Polizei ein Vergehen anzeigt, wenn man selbst keine reine Weste hat. Da gibt es auch die Geschichte vom Ludwig, einem Alkoholiker, der nach einem Diskobesuch feststellen musste, dass sein Auto aufgebrochen und sein Radio geklaut wurde. Er hatte nichts Besseres zu tun, als sofort zur Polizei zu FAHREN, um den Diebstahl anzuzeigen. Wäre auch nichts dagegen zu sagen gewesen, aber nach einem Besuch in der Disko um 3:00 Uhr früh mit 2,4 Promille Alkohol im Blut, hätte er das mal lieber sein lassen sollen. Das war´s dann nämlich mit seinem Führerschein…!

Tja, so macht man im Rausch oder wenn der Entzug vor der Tür steht, so einige Dinge, die man mal besser nicht getan hätte…Deshalb: Erst denken, dann handeln!!!

Ich habe noch so einige mehr oder weniger lustige Storys dieser Art erlebt, über die ich nach und nach immer wieder mal berichten werde. 


Viele Grüße,
Becky



© Drogenweltblog 2011

1 Kommentar:

  1. Ich bin zwar ein kleiner Kiffer, der abends nach der Arbeit seinen Joint raucht, aber ich bin zufrieden damit. Besser als 5 Feierabendbiere und einen Jägermeister zu kippen.

    Aber solche einen verückten Wahnsinn gibt es glaub ich nur bei Heroin oder Kokainsüchtigen. Oder lieg ich da so falsch??? hmmm...

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Vielen Dank für Deinen Kommentar!
*-- Becky --*