Montag, 26. September 2011

Taunusanlage in Frankfurt - auf dem Weg, wieder die größte offene Drogenszene in Europa zu werden. Wer ist schuld? Politik oder Polizei?

So schnell kann ein Wandel sein - Taunusanlage wieder Drogenszene in Frankfurt!

Drogenszene erobert die Taunusanlage zurück – in kürzester Zeit wird sie wieder Europas größte offene Drogenszene werden. Denkt an unsere Worte in sechs Monaten, ihr werdet erstaunt sein!

Noch vorgestern haben wir einen Artikel über die offene Drogenszene, die damals in den Neunzigern in der Taunusanlage angesiedelt war und als die größte Europas galt, veröffentlicht. Durch die genannten Verbesserungen (wie z. B. die Einrichtung von Drogenkonsumräumen), die mit Verstand und Intelligenz durchgesetzt wurden, waren die städtischen Politiker im Römer schon damals um Längen gegenüber anderen Städten mit ihren Politikern voraus, die nur auf Wahlergebnisse und (für den ängstlichen Normalbürger) positive Schlagzeilen setzten (und heute noch setzen).

Druckräume, niederschwellige Angebote zum Ausstieg für Süchtige, die völlig austherapiert sind und nicht zuletzt das städtische Heroinprogramm (Abgabe von reinem Heroin / Morphin an Süchtige), waren die Hauptgründe, welche dieses Projekt zum Vorzeigemodell für Städte in ganz Europa machte und bis vor kurzem auch noch war.

Aber trotz Druckräumen und anderen vielfältigen Angeboten, wie z.B. das „Cafe Fix“, mussten die Leute ja irgendwo hin. Es etablierte sich die offene Szene, in der sich in Frankfurt täglich geschätzte 9000 Süchtige (die Dunkelziffer ist vielfach höher, denn vieles läuft in Privaträumen ab, in denen die Polizei keinen Zugriff hat) sich mit Stoff versorgen. So verlagerte sich das Ganze rund um den Bahnhof; ja eigentlich war und ist das ganze Bahnhofsviertel über die letzten 15 Jahre zur offenen Drogenszene Frankfurts geworden. In der Elbestraße, Weserstraße, Moselstraße, etc. kann man kaufen, was es an illegalen Drogen zu erwerben gibt. Es ist aber für die Öffentlichkeit kaum mehr sichtbar, da sich nur noch wenige Junkies öffentlich Heroin in die Venen jagen, sie gehen lieber in die Druckräume, in denen sie ihre Ruhe haben und ein hygienisches Spritzbesteck. Also positiv für alle.

Nun aber hat die Stadt Frankfurt und die Polizei, beginnend mit der WM der Frauen, ihre Strategie fatal geändert. Während der WM sollte die Stadt, besonders rund um den Bahnhof, an dem alle ausländischen Gäste ankommen, sauber werden. Keine Junkies sollte es geben in Frankfurt, denn Frankfurt ist eine saubere Stadt ohne Drogenproblem, war die Devise, die umgesetzt werden sollte. Was taten sie also, die Polizei und die städtischen, unwissenden Schreibtischhengste? Um dies zu erreichen, begannen sie wieder, die Süchtigen von ihren jahrelang angestammten Plätzen zu vertreiben. Süchtige sind immerhin schwerstkranke Menschen mit einer von allen Krankenkassen und der Politik anerkannten schweren chronischen Krankheit, vergleichbar mit Diabetikern. Welcher Polizist käme auf die Idee, einem Zuckerkranken seine Insulinspritze, die er zum Überleben braucht, wegzunehmen? Welcher städtische Saubermann käme auf die Idee, anzuordnen, Diabetikern ihre Medikamente wegzunehmen, weil dann die Krankenkassen entlastet würden?

„Junkie-Jogging“ oder „Junkie-Hopping“ nennt man in Fachkreisen den Vorgang, die Süchtigen mit regressiven Mitteln (Wegnahme von Drogen und Spritzen - das Insulin der Heroinsüchtigen) von den etablierten Treffpunkten zu vertreiben. Wenn man die geistreichen Einfälle der Polizei und der Stadt bewerten müsste, müsste man sagen, es fehlt der entsprechende Intelligenzquotient der handelnden Personen oder etwas anderes läuft schief.

Wo sollen die 9000 Menschen denn hin? Sie brauchen ihr Heroin oder Crack täglich, wie eben der Diabetiker sein Insulin auch. Also beginnt der Kreislauf: Junkies werden vertrieben, suchen sich neue Plätze, kommen dann aber wieder an den Bahnhof zurück. In den letzten Wochen und Monaten war die Vorgehensweise der Polizei rund um den Bahnhof so dermaßen regressiv, dass sich die Szene entweder in die privaten Wohnungen zurückzog (das gilt nur für diejenigen, welche auch eine private Wohnung haben) und von dort aus gedealt wurde – sehr gut, aber schlecht für die Statistiker und Polizei, denn somit sind sie jeglicher Kontrolle entzogen, oder aber sie verteilten sich in andere Stadtteile. Die Behörden haben keine verlässlichen Statistiken mehr. Nun gut, wer meint, das ist die Lösung, dem sei in Deutschland (genauso wie mir in diesem Artikel) die Meinungsfreiheit per Gesetz zugestanden. Ob die teils krankhaften Meinungen von Politikern und Staatsbediensteten ein Problem lösen oder verschlimmern, zeigt sich nun auf perverseste Weise in Frankfurt.

BILD titelte heute in Riesenlettern folgende Schlagzeile:


Leider kann ich aus Urheberrechtsgründen nicht den ganzen Bericht veröffentlichen, daher werde ich die aktuelle Situation in meinen eigenen Worten schildern, mit einem Zitat und Quellenangabe: Bildzeitung Frankfurt vom 26.09.2011

Durch das „schlaue“ Vorgehen, die Tausenden von Süchtigen am besten nach München oder Berlin ;-) zu vertreiben, verlagert und erobert sich nun die Szene Stück für Stück wieder die Taunusanlage zurück, nach mehr als 20 Jahren Ruhe unter den Banktürmen. Schon heute sind wieder täglich bis zu 200 Süchtige auf der Anlage zu finden, die ihre Crackpfeifen öffentlich im Park rauchen und auch Drogen kaufen, denn es wird nämlich wieder fleißig gedealt in der Taunusanlage. Heroin, Kokain, Methadon und noch mehr Crack und Rohypnol oder andere stark wirkende Medikamente werden angeboten und radikal aufgekauft. Nach realen Schätzungen (die weichen ab von denen der Politiker) werden in Frankfurt täglich 18 - 20 kg Heroin verbraucht. Bei Kokain, das nicht so stark gestreckt wird, dürften es 30 - 40 kg täglich sein. Rechnen Sie doch selbst mal nach, wie viele Süchtige es wohl geben mag in Frankfurt!!

Zitat eines Berichtes der BILD-Zeitung vom 26.11.2011, Autor Max Schneider, www.Bild.de:
„In den Neunzigern war sie der Treffpunkt für Europas Junkies, ein Hort aus Elend, Leid, Horror und Tod. Jetzt steuert die Taunusanlage erneut auf gefährliche Zeiten zu: Die Süchtigen holen sich die Grünanlage zurück.“

Geht also einfach mal auf www.Bild.de und lest euch den ganzen Artikel durch. Es ist positiv, dass BILD die neue Entwicklung publik macht, aber der Bericht untertreibt maßlos. Die reale Situation ist wesentlich und mittlerweile auch sichtbar schlimmer. Wir vom Drogenweltblog sagen voraus, dass in zwei Jahren die Taunusanlage wieder die größte offene Drogenszene sein wird, aber nicht mehr Europas, sondern die weltweit größte! Statistiken hin oder her, schaut auf die Realität und entscheidet nicht nach falschen Zahlen.

© Drogenweltblog 2011

3 Kommentare:

  1. Zwei Jahre später... kein Haupt-Dreh-und-Angel-Punkt...

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  2. Typisch!!! Das Suggerrieren von totalem Schwachsinn für den dummen Steuerzahler. Volksverdummung.

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  3. 2015.....immer noch nicht so schlimm wie beschrieben...

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Vielen Dank für Deinen Kommentar!
*-- Becky --*