Gedenken an Drogentote

In Memoriam 

Liebe Drogenwelt - Leser! 

Auf dieser Seite möchten wir Freunden, Bekannten, Familienmitgliedern, etc. gedenken, die aufgrund ihrer Drogensucht oder aus den daraus resultierenden Problemen von uns gehen mussten. 

Wir wollen unseren geliebten Drogentoten und deren Freunden und Angehörigen eine würdige, wenn auch virtuelle, Stätte bieten. 

 Denn tot ist, wer vergessen ist...! 

Viele Grüße, 
Becky und Bajuware 




Nik starb viel zu jung im Alter von 21 Jahren bei sich zuhause. Er erstickte an seinem eigenen Erbrochenen, nachdem er sich einen Schuss Heroin gesetzt hatte.

Nik war ein guter Freund von Becky und dem Hessischen Bajuwaren.  

Am Abend zuvor war er noch bei Becky und Stefan und am nächsten Morgen sahen sie den Leichenwagen vor seinem Haus stehen... 

Eigentlich hat er noch nicht sehr lange harte Drogen genommen und auch nie akzeptiert, dass er bereits süchtig danach war, denn immer, wenn der anfangs noch leichte Entzug anfing, glaubte er, dass eine Grippe im Anmarsch ist, welche dann auf wundersame Weise wieder verschwand, nachdem er eine Dosis Heroin zu sich nahm...

Nik war sehr abenteuerlustig und experimentierfreudig, leider ist ihm das beim Heroin zum Verhängnis geworden. Er war ein sehr geselliger, lustiger und gutmütiger Mensch und liebte das Reisen.



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Andy starb mit 27 Jahren an einer Überdosis Heroin in seinem Auto (vielleicht ist er auch im Club 27 und somit in guter Gesellschaft…). 

Er war einer der besten Freunde von Becky.

Andy war sehr gesellig, wissbegierig und tolerant. Er liebte das Leben, die Menschen und das Abenteuer.

Nachdem Andy sich für vier Jahre als Zeitsoldat in Portugal verpflichtete, wurde er – unabhängig von seinen Freunden in Deutschland zur selben Zeit – dort heroinsüchtig. Er machte einen Entzug, bevor er mit seiner Verlobten nach Deutschland zurück nach Hause kam. Dort hatte er nach einigen Wochen einen Rückfall und spritzte sich mit Bekannten in seinem Auto in einem Wald in H. Heroin. Der Stoff muss stark gewesen sein, denn als die anderen beiden, die mit im Auto saßen und sich ebenfalls Heroin spritzten (und das waren schon „hartgesottene Junkies“), wieder zu sich kamen, atmete Andy nicht mehr. Das ist auch die Gefahr bei einem Rückfall, dass man nicht mehr so viel verträgt, wie man es vor dem Entzug gewöhnt war.

Wenn man in Bayern die Notrufnummer wählt, um einen Krankenwagen zu rufen, kommt grundsätzlich die Polizei mit. Das ist der Grund, warum man in Bayern schon mal einen Menschen sterben lässt und keine Hilfe holt, bevor man seinen eigenen sozialen, beruflichen und somit existenziellen Untergang riskiert. 

So legten die beiden Andy auf den Beifahrersitz seines eigenen Autos und fuhren mit ihm zu einem Freund, der Herzmassagen machte und ihm eine Salzlösung spritzte. Damals dachte man FÄLSCHLICHRWEISE, dass man den Tod bei einer Heroinüberdosis mit dem Spritzen von Salzlösung verhindern kann. Das funktionierte jedoch nicht und so fuhr jemand Andy schließlich vor das Krankenhaus in H., ließ ihn dort im Auto liegen, lief zur nächsten Telefonzelle und sagte im Krankenhaus Bescheid. Natürlich war es da schon längst zu spät, als Andy endlich zu einem Arzt kam! 

Wir wagen zu behaupten, dass Andy heute noch leben könnte, wäre das alles in einem anderen Bundesland passiert, in dem nicht gleich die Polizei mitkommt, wenn man einen Notarzt ruft! Wunderschönes Bayern, geliebtes Heimatland, das ist einer der Gründe dafür, warum ich dich hasse!




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Mike starb im Alter von 44 Jahren. 

Er hat jahrzehntelang Drogen, Tabletten und Alkohol konsumiert. Da er wegen enormen Tabletten- und Alkoholmissbrauch etwas fahruntauglich war, stürzte er eines Tages mit seinem Fahrrad und fiel auf den Kopf. Er hatte dann an dem ganzen Tag Kopfschmerzen, ging aber nicht zu einem Arzt (was vermutlich nicht unbedingt viel geändert hätte). Er legte sich abends zum Schlafen hin und wachte nicht mehr auf. Es stellte sich heraus, dass sich durch den Sturz mit dem Fahrrad ein Blutgerinnsel im Kopf gebildet hatte, woran er schließlich starb. 

Es ist aber wahrscheinlich, dass Mike auch ohne diesen Unfall nicht mehr sehr lange gelebt hätte, da er auch schon enorme Magen- und Darmprobleme als Folge des langen Alkohol- und Tablettenmissbrauchs hatte. Seine Freundin starb an diesen Folgen einige wenige Wochen nach ihm.

Mike war Becky´s Onkel. 

Er war ein netter und aufmerksamer Mensch. Mike war immer sehr zuvorkommend und teilte alles, was er hatte und half, wo er konnte. Er fühlte sich sehr wohl in der Gesellschaft netter Menschen. Drogen, Alkohol und Tabletten haben ihn jedoch verändert. Einige wenige Male wurde er dadurch auch aggressiv, was unter anderem auch zur Scheidung zwischen ihm und meiner Tante Miriam führte. Nach einer Drogen-Therapie nahm er nicht mehr so oft Drogen, aber dafür fing er an, Tabletten zu nehmen und Alkohol zu trinken. Er konnte einfach nicht mehr so, wie er eigentlich wollte, auch was die Erziehung seines Sohnes betraf. 



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Matthias starb im Alter von 41 Jahren. Er hat sich in der Badewanne seiner Wohnung die Pulsadern aufgeschnitten. 

Matthias war Becky´s zweiter fester Freund und auch nach der Trennung noch bis zu seinem Tod mit ihr befreundet. 

Er hat immer wieder Drogen konsumiert und glaubte fest daran, dass er keinen Entzug auf Heroin bekommen würde, weil er geistig zu gefestigt dafür ist. Schließlich hat die Sucht aber dann doch zugeschlagen, was er anfangs mit Tabletten kompensierte. Er wurde zum Alkoholiker und bekam enorme Probleme mit der Bauchspeicheldrüse. Eigentlich hätte er keinen Alkohol mehr trinken dürfen, was er aber nicht wirklich durchhielt Er verlor das Haus, welches er von seinen Eltern geerbt hatte und kam dann in einer kleinen Sozialwohnung unter, wo sich seine sogenannten „Freunde“ dann auch nicht mehr blicken ließen. Da er wohl auch zu stolz war, um Harz IV. zu beantragen, hatte er am Ende nicht mal mehr Geld für Essen. Irgendwann war die Verzweiflung dann so groß, dass er Selbstmord beging. Wer ihn kannte, hätte gerade für ihn so ein Ende niemals für möglich gehalten! 

Matthias war ein sehr hilfsbereiter Mensch, der sich auch gut in andere Menschen hinein fühlen konnte. Er liebte das Angeln und die Natur, ebenso liebte er die Menschen und seine Familie war ihm sehr wichtig. Trotzdem war er ein Einzelgänger. An ihm war etwas Mystisches und er lebte immer irgendwie in seiner eigenen Welt. Matthias versuchte stets stärker und souveräner zu erscheinen, als er in Wirklichkeit war und versteckte manchmal so einige Komplexe unter einer Maskerade aus Überheblichkeit. Er war früher begeisterter Mitarbeiter beim Malteser-Hilfsdienst und er ging total darin auf, anderen Menschen zu helfen. Als er dann Hilfe nötig gehabt hätte, war niemand für ihn da, was aber auch daran lag, dass er zu stolz war, um irgend jemandem zu erzählen, wie schlecht es ihm wirklich ging…

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Harry starb im Alter von 26 Jahren an einer Überdosis Heroin in seiner Wohnung.
Er war ein guter Freund von Becky und Stefan.
Als man ihn in seiner Wohnung fand, in der er erst kurz davor einzog, kniete er kopfüber auf dem Boden. In seiner Armbeuge steckte noch die Spritze. Ob es nun eine versehentliche Überdosis war oder es sich jedoch um Selbstmord handelte, weiß man bis heute nicht genau. Angeblich fand man einen Brief an seine Ex-Freundin, die ihn kurz zuvor verlassen hatte, weil sie mit Chris, einem guten Freund von Harry, zusammen kam. Darunter hat Harry sehr gelitten. 

Harry hatte die typische Drogenkarriere, die mit Nikotin, Alkohol und Cannabis anfing und über Experimente mit LSD, Speed und Kokain dann schließlich zur Heroin-Abhängigkeit führte.  
- Ein Weg, wie ihn viel zu viele aus unserer Generation in unserer Stadt einschlugen.

Harry war einer der lustigsten Menschen, die man sich vorstellen kann (auch, wenn man sich das bei dem Bild kaum vorstellen kann). Er war immer gut drauf und wer einmal sein Lachen gehört hat, bekommt es nie mehr aus dem Sinn, weil es so ungewöhnlich und ansteckend war. Er hatte schon bevor er Drogen nahm immer enorme Augenringe und seine Stimme klang stets etwas heiser. Grundsätzlich machte er jeden Blödsinn mit und man konnte mit ihm Pferde stehlen. Er konnte aber auch ernst und einfühlsam sein, wenn es darauf ankam. Er war ein guter Freund und Werte wie Zusammenhalt und Freundschaft waren ihm wichtig. Er liebte es, in Gesellschaft zu sein und fühlte sich sehr wohl im Kreise seiner Freunde und Familie. 





Ludwig starb im Alter von 39 Jahren an Selbstmord. Er erhängte sich in seiner Wohnung an einem Kabel, welches er um die Holzbalken an der Decke wickelte.

Er war ein guter Bekannter von Stefan, dem Hessischen Bajuwaren und Becky. 

Ludwig war schon lange Alkoholiker und fing nach der Scheidung von seiner Frau und der dadurch begründeten Trennung von seiner Tochter auch mit Drogen an. Erst kiffte er nur gelegentlich, später schnupfte er dann auch Kokain und Heroin. Wirklich exzessiv war sein Drogenkonsum jedoch eigentlich nie, was aber nicht für seinen Alkoholverbrauch galt. Durch seinen Alkoholismus wurde er immer depressiver. Außerdem hatte er durch den langjährigen Alkoholmissbrauch und die harte Arbeit auf dem Bau schon einige körperliche Probleme. Schließlich verlor er seine Arbeit und dadurch wurde seine psychische Verfassung noch schlimmer. 

Eines Tages fuhr ihm eine Führerscheinanfängerin in sein Auto und als die Polizei kam, um den Kleinunfall, an dem er keinerlei Schuld hatte, aufzunehmen, stellte diese bei ihm (schon am Vormittag) einen Promillewert von 2,5 fest und nahm ihm schließlich seinen Führerschein ab. Natürlich darf man nicht unter Alkohol- oder Drogeneinfluss autofahren, aber auch wenn sich 2,5 Promille viel anhören, so war Ludwig diese Menge ja gewöhnt und er war damit in keinster Weise betrunken. Hätten die Polizisten nicht seine Fahne gerochen, dann wären sie niemals auf die Idee gekommen, ihn auf Alkohol zu testen. Der Verlust seines Führerscheins hat ihm letztendlich den Rest gegeben. Als man ihn zwei Tage später erhängt in seiner Wohnung fand, war er schon einen Tag tot. 

Ludwig war nett, gastfreundlich und hilfsbereit. Er arbeitete sein ganzes Leben lang sehr hart auf dem Bau und mit der Arbeitslosigkeit kam er überhaupt nicht klar. Er hatte immer eine saubere und geschmackvoll eingerichtete Wohnung. Ludwig war stets lustig und machte Gaudi, auch wenn ihm nicht danach zumute war. Seine wahre Not zeigte er niemandem, deshalb kam sein Selbstmord für alle sehr überraschend.






Ronny starb im Alter von 36 Jahren, indem er sich selbst an einem Baum erhängte.

Dieses Sterbebild hat er selbst noch vorbereitet, bevor er sich umbrachte. Man fand ihn zwei Tage nach seinem Selbstmord an einem Platz, an dem sämtliche Leute des Dorfes immer ihre Feste feierten. Da es zu der Zeit ständig regnete, fand man ihn nicht früher. Er legte sich ein Seil um den Hals, welches er um den Ast eines Baumes band und stellte sich auf die offene Tür seines Autos, welche er dann wohl mit den Füßen zugeschlagen hatte... Davor hatte er noch seinen ganzen Rest an Heroin geschnupft und Abschiedsbriefe an seine Familie geschrieben.

Ronny war ein wirklich guter und langjähriger Freund von Stefan, dem Hessischen Bajuwaren und Becky.

Er hatte immer gearbeitet und war lange Zeit mit dem Konsum von Alkohol, Cannabis und gelegentlich auch Kokain zufrieden. Als fast alle anderen in unserer Gegend zu einem bestimmten Zeitpunkt auf Heroin umstiegen, verfiel auch Ronny dieser Droge. Als er merkte, dass das Geld aus seiner Arbeit als selbständiger Fliesenleger für den enormen Konsum von Heroin, den er mittlerweile brauchte, nicht mehr ausreichte, überfiel er schließlich eine Bank mit einer Gaspistole, obwohl er nie ein aggressiver Typ war. Er konnte vorerst sogar mit dem erbeuteten Geld flüchten, wurde jedoch nach ca. 4 Wochen mit seiner Freundin von der Kripo durch einige Dinge, die er auf der Flucht von der Bank zurückließ, überführt. Er hatte von dem Banküberfall niemandem etwas erzählt, selbst uns, seinen besten Freunden, nicht. Becky´s Freund Stefan, der manchmal bei ihm arbeitsmäßig aushalf, wunderte sich nur, dass Ronny ihm plötzlich 1000 DM Weihnachtsgeld gab. Nachdem alles aufkam, musste er für ca. zwei Jahre in die Psychiatrie und kam dann auf Bewährung wieder frei. Auch während seiner "Haft" kam er immer wieder an Heroin und konnte nie wirklich damit aufhören. Als er sich wieder in Freiheit befand, war er immer noch süchtig, hatte jede Menge Schulden und war noch dazu ziemlich pleite. Dazu kam noch ein richtig schlimmer Liebeskummer, unter dem er schon einige Jahre litt, weil er in eine lesbische Frau (Becky´s Schulfreundin) verliebt war. So hatte er dann wohl irgendwann die Schnauze voll und sah keinen anderen Ausweg mehr, als seinem Leben ein Ende zu setzen. 

Ronny war ein wirklich guter Freund, den alle sehr schätzten und der nie seine Freunde  betrog. Er war sehr ehrlich, freigiebig, hilfsbereit, gesellig und sehr geistreich. Obwohl er oft auch sehr nachdenklich war, so liebte er das Leben und das Feiern. Mit ihm konnte man immer viel Action erleben oder aber auch sehr gute Gespräche führen. Ronny war außerdem ein Bild von einem Mann und auch wegen seines guten Charakters ist es ewig schade um ihn.






© Drogenweltblog 2012