Freundschaft vs. Liebe und eine große Neuigkeit oder wenn eine
Katastrophe die nächste jagt…
Matthias
war irgendwie komisch, nachdem wir von Berlin wieder daheim waren. Er war so
unnahbar und wollte immer alleine oder zumindest nicht mit mir zusammen sein.
Einen Grund dafür nannte er mir nicht. Er sagte nur so Sachen, wie z. B.: Sollte
mal eine Freundin bei ihm vor der Tür stehen und mit ihm schlafen wollen und er
den Eindruck haben, dass ihr Sex mit ihm gut tun würde, dann würde er auch mit
ihr schlafen. Hhmm. Was sollte ich davon halten? Ich meine, ich habe ja auch
„Hair“ gesehen mit freier Liebe und so und ich fand das ja auch ganz gut -
eigentlich, theoretisch. Aber das fühlte sich dann schon komisch an und ich
dachte mir, dass ich wohl meine Einstellung zur Liebe an sich überdenken
sollte. Irgendwie war ich Matthias beinahe hörig und im Grunde musste ich froh
darüber sein, dass unsere Beziehung dann nicht mehr lange gedauert hat. Mein
Selbstbewusstsein, das sowieso kaum vorhanden war, litt unter der Beziehung zu
Matthias doch sehr. So fing ich heimlich wieder an, mich zu ritzen, weil ich
mich plötzlich wieder so nutzlos und tot fühlte. Zwar war es nicht mehr so
schlimm wie früher, denn wenn ich was zu Rauchen hatte, dann half mir das über
dieses Gefühl hinweg. Trotzdem tat mir die ganze Situation sehr weh, denn ich
war echt noch sehr verliebt in ihn und verstand das alles nicht.
Da
ich nun öfter allein war, trieb ich mich in der Stadt herum und traf dort
Harry, der mir schon am Stammtisch das ein oder andere Mal einen Drink
ausgegeben hatte. Jetzt, wo allgemein bekannt war, dass ich mit Matthias zusammen
war und auch kiffte, galt dieses „Gesetz“ nicht mehr, wonach mir keiner Drogen gegeben
hat. So lud mich Harry ab und zu zum Rauchen ein und ich war auch einige Male
bei ihm zuhause. Wir sprachen über Gott und die Welt, auch über Stefan, dem Dealer
von Matthias, den Harry gut kannte.
Harry war ein kleiner, dünner, aber hübscher junger Mann mit einer heiseren Stimme und immer dicken Ringen unter den Augen, was ihn etwas verwegen erscheinen ließ. Als ich ihn kennenlernte, hatte er schulterlange schwarze Locken, die ihm viel besser standen, als die „moderne“ Kurzhaarfrisur, die er später trug. Wenn er lachte (und das tat er oft), musste man einfach mit lachen. Er war ein sehr lustiger Typ und er meinte es wohl gut mit mir. Von Matthias hielt er allerdings nicht allzu viel. Viel später wurde mir erst bewusst, dass er damals vielleicht auch etwas verknallt in mich war. Ich dachte einfach, er wäre nur nett, als er mich immer, wenn es dunkel war, nach Hause begleitete. Er sagte, er möchte nicht, dass mich die Ausländer nerven und davon hatten wir in unserer Stadt ja jede Menge und die schienen es auf mich ganz besonders abgesehen zu haben. Den halbstündigen einfachen Weg zu Fuß von ihm bis zu mir nach Hause am anderen Ende der Stadt ging er immer bei jedem Wetter mit mir mit. So brachte er mich immer persönlich nach Hause, wenn ich bei ihm zu Besuch war. Manchmal machten wir noch einen Halt unter der großen Isarbrücke und bauten uns da noch einen Abschieds-Joint. Harry war wirklich nett und er munterte mich auch immer auf, wenn ich schlecht drauf war. Ich fragte ihn auch über Stefan aus, für den ich mich mittlerweile sehr interessierte, was ich Harry aber nicht sagte, aus Angst, er könnte es ihm weitererzählen. Ich wusste ja selbst noch nicht, was ich von diesem Interesse Stefan gegenüber halten sollte. Natürlich traf ich mich auch noch manchmal mit meiner besten Freundin Sabrina und auch mit den anderen Freundinnen vom Stammtisch, aber mit denen nur noch selten.
Harry war ein kleiner, dünner, aber hübscher junger Mann mit einer heiseren Stimme und immer dicken Ringen unter den Augen, was ihn etwas verwegen erscheinen ließ. Als ich ihn kennenlernte, hatte er schulterlange schwarze Locken, die ihm viel besser standen, als die „moderne“ Kurzhaarfrisur, die er später trug. Wenn er lachte (und das tat er oft), musste man einfach mit lachen. Er war ein sehr lustiger Typ und er meinte es wohl gut mit mir. Von Matthias hielt er allerdings nicht allzu viel. Viel später wurde mir erst bewusst, dass er damals vielleicht auch etwas verknallt in mich war. Ich dachte einfach, er wäre nur nett, als er mich immer, wenn es dunkel war, nach Hause begleitete. Er sagte, er möchte nicht, dass mich die Ausländer nerven und davon hatten wir in unserer Stadt ja jede Menge und die schienen es auf mich ganz besonders abgesehen zu haben. Den halbstündigen einfachen Weg zu Fuß von ihm bis zu mir nach Hause am anderen Ende der Stadt ging er immer bei jedem Wetter mit mir mit. So brachte er mich immer persönlich nach Hause, wenn ich bei ihm zu Besuch war. Manchmal machten wir noch einen Halt unter der großen Isarbrücke und bauten uns da noch einen Abschieds-Joint. Harry war wirklich nett und er munterte mich auch immer auf, wenn ich schlecht drauf war. Ich fragte ihn auch über Stefan aus, für den ich mich mittlerweile sehr interessierte, was ich Harry aber nicht sagte, aus Angst, er könnte es ihm weitererzählen. Ich wusste ja selbst noch nicht, was ich von diesem Interesse Stefan gegenüber halten sollte. Natürlich traf ich mich auch noch manchmal mit meiner besten Freundin Sabrina und auch mit den anderen Freundinnen vom Stammtisch, aber mit denen nur noch selten.
Meine
Mutter hatte nach der Scheidung von meinem Vater über Zeitungsanzeigen den ein
oder anderen Mann kennengelernt und mir auch vorgestellt. Man muss dabei
wissen, dass sich meine Mutter schon immer - und auch heute noch - alles, was
sie so braucht, über die Zeitung sucht: Autos, Fernseher, Kredite von privat und
schließlich auch Männer. Sie hatte ja ansonsten keinerlei soziale Kontakte. Der
erste, den sie dabei fand, war jedenfalls ein Apotheker und der spießigste
Mensch, den ich überhaupt jemals gesehen habe. Er zeigte uns Dias von den
großen Radtouren von ihm und seinem tollen 13-jährigen Sohn, die sie im Ausland
gemacht hatten. Ich mochte ihn von Anfang an nicht und als mir meine Mutter
noch erzählte, dass er auch mit Tierversuchen mit Ratten zu tun hatte, was die
Medikamente betraf, nannte ich ihn nur noch „der Rattenmörder“. Ich hasste ihn
beinahe und irgendwie hatte die Beziehung dann auch keine Zukunft. Ob auch mein
Hass ihm gegenüber was damit zu tun hatte, weiß ich bis heute nicht genau.
Jedenfalls hätten sie sowieso nicht zusammen gepasst! Dann kam ein Schwabe, der
war Müllfahrer und sehr nett, aber auch sehr klein. Er machte Käsespätzle (ich
liebe Nudeln in jeder Form!) und er holte mich immer von der Disko ab, aber
auch er passte nicht zu meiner Mutter, so ging auch diese kurze Episode zu
Ende. Danach kam noch eine ganz kurze Reise-Bekanntschaft zu einem Tunesier, einem
Reiseleiter, den sie aber nur ein paar Mal traf.
Alsdann
hatte sie noch eine kurze Beziehung zu Bert. Er fiel total aus der Reihe und
eigentlich war er mir der liebste von den bisherigen Bekanntschaften meiner
Mutter. Er war am ganzen Körper tätowiert und er hatte immer seine kleine Shih-Tzu-Hundedame
(kleiner chinesischer Tempelhund) namens „Shu-Shu“ dabei. Er war Österreicher
und wohnte in Friedrichshafen mit einem Transvestiten zusammen. Er musste immer
unter dem Namen anderer Menschen wohnen und alles erledigen, da er in
Österreich wegen Totschlags gesucht wurde, wie er uns erzählte. Ich fragte nie
genau nach, er sagte nur, dass es ein Versehen bei einer Disko-Schlägerei war und
das glaubte ich ihm auch. Meine Mutter war schon immer sehr tolerant und
verließ sich ausschließlich auf ihre Menschenkenntnis, die sie eigentlich auch nie
im Stich gelassen hat. Ich mochte ihn auch richtig gern, denn er war so
erfrischend anders, als die anderen: ehrlich und trotz allem normal. Er
erwischte mich und meine Freundinnen eines Tages beim Geister-Beschwören und
sagte mir, ich solle doch lieber einen Joint rauchen, als so einen Mist zu
machen. Er kennt selbst einen Friedhofswärter, der auch die Geister beschwört
hat und danach total durchgedreht ist. Zu der Geschichte über das
Geister-Beschwören (mit einem Glas und Buchstaben) werde ich an anderer Stelle
ausführlich berichten, aber ich sage nur so viel, dass es geklappt hat, dass
ich daran glaube, dass meine Freundinnen und ich fast wahnsinnig danach
geworden sind und dass ich der Meinung bin, dass das sehr gefährlich ist und süchtig
machen kann. Außerdem ist es nicht richtig, mit Toten in Verbindung zu treten. Man
kann darüber denken, was man will, meine Mutter glaubt bis heute nicht daran,
aber ich habe eben meine Erfahrungen gemacht. Nun, irgendwann musste Bert weg,
weil ihm die Polizei auf der Spur war und er verschwand nach Portugal. Zum
Geburtstag hat er mir noch ein Telegramm geschickt, sonst habe ich nie mehr von
ihm gehört. Er hat natürlich meine Ma gefragt, ob sie mit mir mitkommen will,
aber das konnte und wollte sie nicht und ich wollte eigentlich auch nicht alles
zurücklassen in Deutschland. Außerdem gab es einen Abend, an dem meine Mutter
mit ihm und einem befreundeten Pärchen von ihm aus war und sie kam (ganz gegen ihre
normalen Gewohnheiten) erst frühmorgens nach Hause mit den anderen dreien. Sie
war ganz bleich im Gesicht und ihr war übel. Die anderen waren noch ziemlich
fit und etwas aufgedreht. Sie ist der Meinung, dass sie ihr irgendwelche Drogen
ins Getränk geschüttet haben, was durchaus plausibel war… Und ich hätte Bert
auch zugetraut, dass er Kokain oder Speed genommen hat, aber jemandem heimlich
was ins Glas zu tun, ist schon elend!
Auf
dem Oktoberfest traf meine Ma noch einen Mann, der Bürgermeister einer kleinen
Stadt in der Rhön war. Mit dem war sie einige Zeit zusammen und meine Oma war
sehr stolz auf sie, weil sie sich einen Bürgermeister geangelt hatte. Als er
sie aber schließlich mit irgendwelchen Aktien falsch beraten hatte und sie
dadurch etwas Geld verlor, brach der Kontakt letztendlich ab. Jedenfalls
lernte meine Mutter danach noch einen Mann kennen, der um einiges älter war als
sie, aber sehr wohlhabend und naja, in meinen Augen auch spießig, aber dennoch
kein schlechter Mensch. So ein feiner Geschäftsmann mit einem großen Haus mit
Sauna und so… Sagen wir mal: Ich hatte nichts gegen ihn.
Kurz darauf kam sie mit
Rudi zusammen, einen fast gleichaltrigen Landwirt aus Hessen. Er war
zurückhaltend und nett. Im Laufe der Zeit konnte ich ihn immer besser leiden,
weil ich so gut mit ihm über Umweltschutz, Politik und Landwirtschaft
diskutieren konnte. Das hört sich jetzt alles so an, als hätte meine Mutter die
Männer gewechselt, wie ihre Unterhosen, aber ich erzähle hier über einen
Zeitraum von insgesamt ca. 3 Jahren. Abgesehen davon ist meine Mutter, glaub
ich, ziemlich bieder und ich denke nicht, dass sie mit jedem dieser Männer Sex
hatte. Ja, so denkt man immer von seinen Eltern, aber so ist meine Mutter
einfach nicht drauf, und selbst wenn… Ich habe zumindest nie was davon
mitgekriegt. Aber mit Rudi hatte sie offenbar Sex, denn es war gerade diese
Zeit, in der es mit mir und Matthias so schwierig war und ich mich auch in der
Schule richtig anstrengen musste, da es das Abschlussjahr war, da saßen wir
(Rudi, meine Mutter und ich) beim Mittagessen. Er kam manchmal am Wochenende,
während seine Eltern die Tiere auf dem Hof versorgten. Als wir mit Essen fertig
waren, sagte er mit ganz ernster Miene zu mir: „Becky, wir müssen dir etwas
sagen!“. Ich dachte schon, was jetzt wohl kommt und ich sah zu meiner Mutter
rüber, die aber nur auf den Tisch starrte. Schließlich fuhr er fort: „Die Mama
ist schwanger!“. Hmm. Aha. So, so. Ich sah überrascht zu ihr rüber und sie sah
mich schuldbewusst an, sagte aber nichts. Im Grunde war das echt ein Schock für
mich! Niemals hätte ich damit gerechnet! In meinem Kopf drehte sich alles und
ich wusste gar nicht, was ich fühlen oder denken sollte. Die ganzen Explosionen
in meinem Hirn zeigte ich nicht. Ich war ganz ruhig und sagte nur „Okay“ und
versuchte die tausend Gedanken und Gefühle zu unterdrücken, die mich plötzlich
übermannten. Schließlich erkannte ich, dass es für meine Mutter ebenso ein
Schock war, denn sie hatte im Leben nicht mehr damit gerechnet, ein Kind zu
bekommen. Sie war damals 36 Jahre alt und zu dieser Zeit war es noch nicht so
wie heute, wo es beinahe normal ist, so spät noch Kinder zu bekommen.
Heutzutage ist der Durchschnitt für das erste Kind ja schon fast beim Alter von
35 Jahren. 1987 war das eine Ausnahme. Nun, ich nahm diese Neuigkeit
vermeintlich gut auf und das beruhigte meine Mutter und auch Rudi erst einmal,
die sich bestimmt auch sehr davor gescheut hatten, mir von diesen Neuigkeiten
zu erzählen. Sie waren sichtlich erleichtert, dass dieses Geheimnis nun endlich
gelüftet war und ich es so gut aufnahm. Ich aber nehme eigentlich meiner Mutter
bis heute noch übel, vielmehr verstehe ich es nicht, dass sie mir das nicht
selbst erzählt hat, denn schließlich waren wir bis zu diesem Tag immer eine
Einheit, die sich blind verstand und vertraute; ein Herz und eine Seele eben.
Sie konnte damals wahrscheinlich nicht anders, aber Tatsache ist, dass sich ab
diesem Tag die Beziehung zwischen uns verändert hat.
Meine
Mutter machte sich viele Sorgen darüber, wie das wohl sein wird, wenn sie das
Kind mal in den Kindergarten bringt und die jungen Mütter dann glauben, sie
wäre die Großmutter oder so. Außerdem konnte sie sich nicht vorstellen, dass
sie in ihrem Alter mit einem Kind noch mithalten kann mit Karussell fahren und
überhaupt dem ganzen Freizeit-Spaß, den sie einem Kind eben bieten wollte. So
sagte mir meine Mutter auch ein paar Tage später, als Rudi längst wieder daheim
in Hessen auf seinem Hof war, dass sie darüber nachdenkt, das Kind vielleicht
gar nicht zu bekommen. Sie hatte einfach Angst und war mit der Situation selbst
total überfordert. Ich habe ihr gleich gesagt, dass sie an so was gar nicht
denken soll, denn das käme ja Mord gleich und das Kind hat ein Recht auf Leben!
Außerdem würde ich ihr doch beistehen und ihr bei allem helfen, genauso wie
auch meine Tanten und meine Oma. Im Laufe der Schwangerschaft sprach sie das
des Öfteren mal an, aber mehr aus dem Grund, weil sie immer wieder von mir
hören wollte, dass wir sie doch alle unterstützen und sie nicht alleine ist. Da
sie ja, genau wie ich zum Teil, von meiner Oma und somit auch im Sinne des
christlichen Glaubens erzogen wurde, glaube ich nicht, dass sie jemals
ernsthaft darüber nachdachte, das Kind nicht zu bekommen, schon aus religiösen
und moralischen Gründen. Dennoch war ich in der Zeit immer wieder aufs Neue
gefordert, ihr die Vorteile des neuen Lebens und die Hilfe, die sie bekommen
würde, klarzumachen. Hätten wir alle damals geahnt, welche Freude und
Bereicherung die Ankunft von Sarah in unser aller Leben bringen würde, dann
hätten wir uns alle viel weniger Sorgen gemacht! Abgesehen davon glaube ich,
dass die meisten Kinder „Überraschungen“ sind. Zumindest kenne ich persönlich
keine Eltern, die ihre Kinder geplant haben. Dass aus einem anfänglichen Schock
so ein wunderbarer Mensch wie meine Schwester entstehen würde, konnte man
damals noch nicht ahnen. Und ich sage immer, dass sie meine Schwester ist -
nicht Halbschwester - denn an Sarah ist so gar nichts Halbes! Es fühlte sich
damals zwar so an, als würde ich meine Mutter verlieren, dabei habe ich aber -
im Nachhinein gesehen - eine ganze Familie dazu gewonnen!
Trotzdem
belastete mich das zu jener Zeit natürlich. Die Schule wurde auch nicht
leichter und alles lief langsam Richtung Abschlussprüfungen. Darüber durfte ich
noch gar nicht nachdenken. Ich habe echt Angst vor Prüfungen, auch wenn ich in
dem Moment es dann trotzdem immer irgendwie schaffe, die Nerven zu behalten.
Aber die Zeit davor lässt mich um Jahre altern, so ein Gefühl hatte ich
jedenfalls dabei. Sabrina, meine beste Freundin, hatte damals Geburtstag und
irgendwie hatte sie an dem Tag keine Zeit. Einen Tag später besuchte ich
Matthias. Es machte keiner auf im ersten Stock, wo er wohnte und seine Eltern,
die im Erdgeschoss wohnten, bekamen mit, dass ich klingelte. So machten sie mir
auf und sagten, dass ich doch rauf gehen sollte, schließlich steht Matthias´ Auto
da und vielleicht schläft er nur und hört mich nicht. Mit den Eltern von
Matthias verstand ich mich sehr gut. Sie mochten mich und sein Vater brachte
mir von seiner Kur auch so einen Glücksstein-Ketten-Anhänger und einen kleinen
Edelstein-Baum mit. Ich ging also die Treppen in den ersten Stock hinauf und
stellte fest, dass die Tür zu Matthias´ Zimmer versperrt war. Ich ging leise
und hörte schon im Flur Stimmen aus dem Zimmer. Es waren die Stimmen von
Matthias und Sabrina! Ich klopfte schließlich an der Zimmertür und sagte, dass
ich es bin. Drinnen herrschte plötzlich Totensille. Dann hörte ich seltsame
Geräusche, irgendwie Hektik. Matthias machte schließlich die Tür auf, er stand
nur mit Jogginghose bekleidet vor mir und schubste mich in Richtung seines
anderen, leerstehenden Zimmers. Da sagte er mir dann, dass er gestern mit
Sabrina zu ihrem Geburtstag in den Bergen war und dass sie jetzt zusammen sind.
Wieder sagte ich nur: „Okay“ und wieder explodierte alles in meinem Kopf,
während ich aber ganz ruhig blieb und sagte, dass ich demnächst meine Sachen
abholen möchte. Danach ging ich wortlos. Keine Szene. Kein Geschrei. Wieder
spielte sich alles nur in meinem Inneren ab - und da tobte es!
Ich
war fix und fertig. Es war einfach alles viel zu viel. Ich weiß bis heute
nicht, wie ich mit diesen ganzen brutalen Situationen und Änderungen fertig
geworden bin. Ich ging zu Bernhard, dem Freund von Matthias, der auch in Berlin
dabei war und mit dem ich schon immer so gut reden konnte. Ich wollte noch
nicht heim, wo meine Mutter mit ihren Problemen wartete. Bei Bernhard schimpfte
ich dann aber doch vor allem über Sabrina und natürlich auch über Matthias. Ich
war verzweifelt, enttäuscht und total vor den Kopf gestoßen. Verdammt nochmal!
Wer rechnet denn damit, dass die beste Freundin einem den Freund
ausspannt!!!??? Ich fand vor allem die Art und Weise, wie die beiden
zusammengekommen sind, so schäbig. Noch schlimmer aber war die Art und Weise,
wie ich schließlich davon erfuhr. Hätte ich sie damals nicht überrascht, würde
mich mal interessieren, wann und wie sie mir dann davon erzählt hätten.
Abgesehen
davon ist mir fast dasselbe schon einmal passiert. Drei Jahre zuvor, als ich so
Anfang 13 war, fuhr ich das letzte Mal mit meinen beiden Eltern in Urlaub nach
Mallorca. Für uns alle drei war es der erste Flug überhaupt und meine Eltern
verstanden sich super. Kein Streit, einfach ein perfekter Familienurlaub! Als
ich dann heimkam, wurde mir schon am Flughafen von meiner Oma und Tante
Elisabeth berichtet, dass mein geliebter Perserkater überfahren wurde. Dieser
Kater war drei Jahre lang mein einziger und bester Freund, den ich auf der Welt
hatte. Ich hatte einen totalen Schock und heulte nur noch. Als ich dann zu
meinem damaligen Freund Robert gefahren bin, in der Hoffnung, bei ihm etwas
Trost zu finden, erfuhr ich, dass er während meiner Abwesenheit mit meiner
damaligen besten Freundin Marie etwas hatte. Ich war damals das zweite Mal von
den insgesamt drei Mal mit ihm zusammen, aber erst seit 3 Monaten. Es war etwas
anderes als mit Matthias, denn Robert entschuldigte sich bei mir dafür und
wollte, dass ich ihm verzeihe und Matthias hat ja praktisch gleich wegen
Sabrina mit mir Schluss gemacht. Damals war der Schock über den Tod meines
Katers viel größer als die Wut und so verzieh ich Robert und auch Marie damals relativ
schnell. Das erste Mal überhaupt habe ich mich im Alter von sechs Jahren
verliebt. Naja, so sehr man halt als Kind verknallt sein kann. Insgesamt war
ich in drei Jungs verknallt in den Jahren, bis ich mit Robert zusammen kam und
das beruhte nie auf Gegenseitigkeit. Ich war also immer unglücklich verliebt
oder ich wurde verarscht.
Und
jetzt war es schon wieder passiert! Es kann doch nicht sein, dass immer ich der
Depp am Ende bin! Ich war erst 16 Jahre alt und hatte schon so viel Pech in der Liebe und ich dachte, dass ich meine Einstellung zu Liebe und Sex
überdenken sollte. Nie mehr wollte ich der verletzte Verlierer sein. Ich nahm
mir vor, die Gefühle bei der Liebe nicht mehr so ernst zu nehmen und auch die
Sache mit dem Sex. Die anderen vögeln ja schließlich auch in der Gegend rum,
wie es ihnen gerade passt.
Ich
habe in einer der bis dahin schwersten Zeiten meines Lebens gleichzeitig meinen
Freund und meine beste Freundin verloren. Irgendwie habe ich ja auch meine
Mutter verloren, denn der redete ich pausenlos zu einer neuen Familie und einem
neuen Leben zu. So einsam wie damals habe ich mich seitdem nie mehr gefühlt. Es
kam einfach alles zusammen und ich war so verzweifelt, dass ich mich kurze Zeit
später ganz bewusst auf härtere Drogen eingelassen habe. Das war meine Art,
mich dafür zu rächen. Außerdem hatte ich einige Wochen später sogar die Größe,
Matthias und Sabrina zu verzeihen. Aber seit diesem Tag hatte ich nie mehr eine
Freundin…
Bis
zum nächsten Mal,
Becky
© Drogenweltblog
2011
so ne scheiße ,ich habe meine erste große liebe (ich 15j er 25j beim zungenspiel in der unteren etage bei einer die ich seit jahren kannte und die natürlich eine std vor dem erwischen, sagte ich kann ihr vertrauen sie liebt nur ihren freund bla bla.ich habe ihn im gegesnsatz zu dir,gleich ins kreuz getreten ....
AntwortenLöschendu schreibst so klasse weiter mehr mehr bitte lieben gruß tina einer die auch hard live in berlin durch hat
Vielen Dank Tina! Eigentlich habe ich vor, nach längerer Pause wieder weiterzuschreiben... Es ist viel passiert bei mir in der letzten Zeit und so finde ich nicht so recht den Anfang, aber dein Kommentar ermutigt mich dazu... und wie du sicher weißt, erlebt man so einiges im "hard live" und es gäbe noch so unendlich vieles zu erzählen... Danke und ganz liebe Grüße zurück!
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